Brief von Paul Èluard an Gala Èluard
(Paris, 16. Januar 1930)
Donnerstag, 1 Uhr
Meine funkelnde Gala,
ich bin zurück. Ich erwarte um halb drei Kellers Besuch.
Ich hoffe, dass alles klappt, damit ich dann auch zu Dir fahren kann. Ich bin schrecklich aufgeregt.
Ich habe eine solche Lust auf Dich. Es ist fast zum Verrücktwerden. Ich vergehe bei dem Gedanken,
Dich wiederzusehen, zu haben, zu küssen. Ich will, dass Deine Hand, Dein Mund, Dein Geschlecht mein Glied nicht mehr loslassen. Wir werden uns auf der Straße masturbieren und in den
Kinos, am offenen Fenster. Heute früh habe ich mir mächtig einen runtergeholt und dabei an Dich gedacht.
Und meine Phantasie ist unermüdlich. Ich sehe Dein Bild überall, in allem, auf allem. Ich bin zum Sterben
in Dich verliebt. Dein Geschlecht bedeckt mein Gesicht, nimmt mein Glied in sich auf, es bedeckt mich
mit Deiner ganzen Schönheit., Deinem Genie. An Dir ist alles schön: Deine Augen, Dein Mund, Deine Haare,
Deine Brüste, Deine Härchen, Dein Hintern, Dein Geschlecht, Deine Beine, Dein Geschlecht, Deine Hände, die das, was sie kneten, nicht mehr loslassen, und dieser Zwischenraum zwischen Deinen
Schenkeln, nahe
bei Deinem Geschlecht, Deine Schultern. Ich bin ganz besoffen beim Gedanken an jeden einzelnen Teil
Deines Körpers. Und alles, was Du tust, berauscht mich, erschreckt mich, quält mich, bezaubert mich,
alles, was Du tust, ist vollkommen. Wenn dieses Geschäft zustande kommt, steige ich morgen in den Zug
und werde am Samstag vormittag in Marseille sein Ich werde zum Hotel Bristol fahren und hoffe, dass
Du sofort zu mir kommen wirst. Char hält sich in Marseilles auf. Ich hoffe, ihn zu sehen.
Ich warte auf Keller.
Es hat geklappt: 29800
Sehr schön. Ich fahre morgen Abend.
Grüße an Dali.
Ich liebe Dich über alles.
Paul
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