„Die Feinde sind immer die Linken und die Ausländer“
Ein junger Polizist spricht über Rassismus und Korpsgeist in der Polizei.
Anfang Januar 2017 – unter dem Eindruck der Polizeikontrollen in der Kölner Silvesternacht – haben zwei junge Menschen jetzt von ihren Erfahrungen mit Racial Profiling in Deutschland berichtet. Kurz darauf erreichte uns folgende E-Mail:
„Mit Interesse und Erschrecken habe ich gestern Ihren Bericht […] gelesen. Um es vorwegzunehmen – ich bin Polizeibeamter […] und zu diesem Thema kann ich Ihnen eine ganze Menge berichten. Als ‚Linker’ in der Polizei gehöre ich zu einer fast nicht existenten Spezies in diesem System. Aus diesem Grund habe ich vielleicht auch ein anderes Auge auf das Handeln meiner Kollegen.“
Der Absender, der anonym bleiben muss und hier Robert heißen soll, kommt aus Süddeutschland, ist zwischen 30 und 40 Jahre alt und bereits seit vielen Jahren im Polizeidienst. Wir haben ihn Zuhause besucht, in seinem Wohnzimmer ein langes und intensives Gespräch mit ihm geführt und ihn als sensiblen, aufrichtigen und vertrauenswürdigen Menschen kennengelernt, den sein Gewissen quält und dem es wichtig ist, das Richtige zu tun. Er hat uns von Kollegen erzählt, die sagen, dass sie „Bimbos jagen“ gehen, von rassistischen Witzen und von gewalttätigen Übergriffen durch Polizisten.
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http://www.jetzt.de/politik/rassismus-in...izist-berichtet
Reset the World!
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Das Schlimme ist, dass man zu einhundert Prozent davon ausgehen darf, dass dieser junge Mann die Wahrheit sagt.
Eine Kollegin von mir leidet seit Jahren darunter, dass ihr Sohn als Neonazi von der Polizeischule heimkehrte und seitdem ausschließlich in rechten Kreisen verkehrt.
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morgen lächelt sie zurück.
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