Mit acht Begriffen aus dem Publikum schrieb Michael Schönen in einer 15minütigen Pause das folgende Gedicht.

Die Vorgaben:

Kohlensäure – Südstadt – Kassengestell – superjeile Zick
Prä-Menstrual-Syndrom – Waschmaschine – Perücke – Zahnprothese

Lass uns trinken, meine Teure,
denn wer weiß, wie lang man lebt,
auch wenn von der Kohlensäure
unsre Zahnprothese bebt.

Sind wir, wie die Waschmaschine,
auch schon alt, verkalkt und dick,
haben wir doch, Josefine,
eine „superjeile Zick“.

Aus der Südstadt die Perücke,
von der Kasse das Gestell,
fehlt uns nur zu unserm Glücke
Metternich statt Rheinfelsquell.

Du bist in den Wechseljahren,
ich brauch nie mehr ein Kondom,
uns verließ mit meinen Haaren
das Prä-Menstrual-Syndrom.

Jugend will nichts von uns wissen,
wer verbraucht ist, wird verkannt,
doch ich frag: wenn Hunde pissen,,
stört sich daran der Hydrant?

Doch, ich liebe diesen Ansatz
eines süßen Doppelkinns,
denn wir sind noch Frau und Mann, Schatz,
Augenstern und Märchenprinz.

15 Minuten - Hut ab.
Hat er toll gemacht!

Jonny

Hab grad mal gegoogelt.
Der Michael Schönen hat ganz schön was drauf.

Als ehemalige Wortvorgabengedichtedichterin kann ich nur sagen: Hut ab!

Ja, Lotte, Du und Leo hätten das wahrscheinlich auch geschafft. Wenn ich an deine vielen ersten Plätze in deinem alten Forum denke..

Ja, Jonny, der Schönen ist ein Meisterdichter. Es gibt nur ein Buch von ihm, das habe ich mir vor zehn Jahren gegriffen. Ich lese immer wieder darin und habe schon viele Gedichte von ihm eingestellt in den unterschiedlichsten Rubriken. Und er ist so sehr sympathisch und menschlich.

Sirius

Ich hab ihn mal im Quatsch Comedy Club erlebt, war echt zum Schießen, ich hätte beinahe beatmet werden müssen.

Ich finde solche Vorgaben-Gedichte toll, da kommt echt Witziges und Ungeahntes zum Vorschein.

Leogrüße