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RE: Liebes Tagebuch..

#31 von Sirius , 08.06.2018 19:26

Ich habe auch nur einen Laptop mit Windows 8.1 und einen in Reserve mit Windows 7.
Windows 10 ist was für Leute, die es geil finden, wenn ihre Daten rund um die Welt gehen.
Man glaubt ja gar nicht, wie viele noch an den Weihnachtsmann glauben in diesem Land.
Ein Tablett kenne ich nur vom Servieren, warum ein Tablet ungeeignet st zum Schreiben, verstehe ich nicht. Vielleicht braucht deshalb der gebildete Neandertaler ein PC, ein Laptop, ein Tablet, Smartphone und Handy. Weil sonst seine Lol-Welt untergeht. Was machen nur diese Leute, wenn man ihnen diese Spielsachen wegnimmt und sie zurück mit dem deutschen Standardhirn lässt?

Übrigens hört sich „Bekannte“ echt entfernt an.
Aber nun geht ja nun alles wieder bei dir, lass uns mal wieder einen Strich unter deine Vergangenheit ziehen und unser gemeinsames Tagebuch weiter ausschmücken. Du erlebst ja wenigstens was, meine Welt besteht aus Hitze und einem doofen Bildschirm, Lebensunlust, Selbstgespräche über Leute, die was erleben und mir sagen, mir ginge es doch gut. Und ab und zu darf ich auch aufs Klo oder mache Besuche, damit ich kein Foto schicken muss.
Das war jetzt mein Tagebucheintrag und Kommentar gleichzeitig.
Bei dir erkenne ich beginnende Anzeichen von Senilität, wenn du ein doofes Tagebuch so vermisst, aber Abenteuerlust, wenn du ein Museums-PC benutzt.
Immerhin weißt du dir zu helfen, dein Gedicht ist ein Tagebucheintrag in gereimter Form, auch hübsch.
Auf jeden Fall bist du wieder hier und schreibst wunderbare Sachen, da werden sich deine neuen Facebook-Freunde freuen.
Und wir uns auch.

Sirius


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RE: Liebes Tagebuch..

#32 von Karl Ludwig , 08.06.2018 20:02

Ich habe keine Facebookfreunde. Deswegen bin ich doch hier. Hier, wo es der Wirklichkeit an die Flicken geht, weil sie so inkonstinent daherkommt und sich ständig irrt. Denn wir, jedenfalls ich, irren uns selten aber oft und dann auch gleich um mehrere Millionen Lichtjahre.

Ich glaube ich habe ein neues Thema: Die Buchhaltung des Universums: Revisoren, Kostenkontrolle, Nachkalkulation, Kassenbücher, Ärmelschoner, Karteikästen und ein Container Bananen, Werbekosten für den Affen, der das Hauptbuch des Universums schreibt. Buchprüfer, Buchprüferprüfer, Bilanzen (immer auf Null Minus), neuerdings Excel, Korruption und Veruntreuung, eigener Parkplatz für die Abteilungsleiter, Abschreibungstricks, Rechenoperationen mit Pampus mal Pi, geteilt durch I Quadrat, Topfblumen und Kaffetassen mit lustigen Sprüchen für Leute, welche singende Türklingeln für subtilen Humor halten und eine Landmine unterm Kissen für etwas heftigeren.


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RE: Liebes Tagebuch..

#33 von Sirius , 08.06.2018 20:55

Doch, du hast Facebookfreunde, die lesen hier deine Geschichten und verlinken sie auch untereinander, sie schreiben bloß nicht, weil sie so schüchtern sind.

Und dein neues Thema klingt ja, bis auf die Buchführung, richtig spannend, ich interessiere mich brennend für Abschreibungsmethoden für Landminen, wie man Affen das Lügen beibringt und sämtliche philosophischen Fragen bezüglich Einparkens.
Ach, das wird wieder lustig mit dir!

Sirius


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RE: Liebes Tagebuch..

#34 von Karl Ludwig , 08.06.2018 21:18



Mal sehen, ob und wie und wann und frag nicht nach Sonnenschein oder panierten Ölsardinen in Aspik, falls aber trotzdem, eher ohne mit Absicht, keineswegs jedoch fast dauernd, - nur sollte man das dann auch berücksichtigen, denn spätestend beim Warum geht einem doch ein Präjà-vu (ein inverses Déjà-vu: Erinnerung an ein Ereignis in der Zukunft - das kann jedem Spinner passieren, der beim Tempus nicht aufpasst), äh, vollständig verloren.

Das musste ich einfach mal laut schreiben.


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RE: Liebes Tagebuch..

#35 von Karl Ludwig , 22.06.2018 06:51

Liebes Tagebuch,

letzte Nacht wachte ich um 2.00 Uhr auf und mein vermutlich schlechtes Gewissen ließ mich nicht wieder einschlafen: Wie viele Straßen muss ein Mann entlang laufen, bevor du ihn einen Mann nennen kannst?

Gewillt meine Entwicklung zu forcieren, zog ich mir Schnellrennschuhe an und einen subversiven Umhang a la Zorro. Draußen stürmte es wie ernst gemeint und deswegen fand ich eine Motorradmütze durchaus angemessen. Dann schnappte ich mir einen großen Müllsack und verschwand in der Dunkelheit.

Ich gehe meinen Weg die Straße lang. Alt, einsam und verbittert. Und gewillt andere an diesem Elend teilhaben zu lassen. Doch offenbar klügere Menschen als ich sind bei diesem Wetter nicht unterwegs, nur vom Schützenplatz her schallt Musik der anspruchslosen Art. Bum-Bum-Bum-Bum und wieder von vorne. Und Helene Fischer mit dem unglaubwürdigen Vibrato? Irgendwas lief bei ihr in Amsterdam wohl mit der Liebe schief. Wehmütig erinnere ich mich an die 1970' er Jahre in besungener Stadt. Wie ich dort mit gesengtem Blick durch die schmalen Gassen stromerte und verloren gegangenes Hartgeld aufsammelte, im Schnitt 1,35 Gulden auf den Kilometer. Und im Vorbeigehen an Autotüren rütteln, denn es gab da eine Kneipe, in welcher man geklaute Autoradios direkt in Pervetin (ein Hallo-Liebe-Hirn-Zellen-Und-Tschüss-Aber-Auch-Wach-Macher) eintauschen konnte. Ab in die Blutbahn damit und anschließend wieder eine Runde an den Grachten drehen. Diese Straßen waren es aus der Perspektive von anständigeren Menschen gar nicht wert, sie entlang zu schlurfen um die Infantilität zu mindern, aus meiner privaten Sicht aber höchst interessant. Ich übte das Leben auf der Straße, in Hausbooten und Bauwagen, bekam meinen ersten Verfolgungswahn, lernte Dunkelmänner kennen und stellte fest, dass viele Nutten nach ihrer Arbeit fast völlig normale Mädchen waren. Ich war halt verantwortungslos, dumm und jung. Ich wollte meine behütete Kindheit abstreifen und das WAHRE Leben finden.

Na-ja. Zurück zu letzter Nacht. Ich meide das Laternenlicht, ziehe die Mütze bis zum Kinn runter, nähere mich unauffällig einem liebevoll gepflegten Garten, reiße alle Schlafmohnpflanzen aus und stopfe sie in den zufällig vorhandenen Plastiksack. Ja, tut mir auch leid, weil ziemlich viele Blüten noch gar nicht geöffnet sind, aber falls mich jemand erwischen sollte muss ich mich doch raus reden können. Ungefähr so: „Ach Herr Wachtmeister, gut dass ich sie treffe. Ich war nämlich gerade auf dem Weg zu ihnen, dieses verbotene Zeugs hier abzuliefern.“

Wieder zurück schneide ich 10 Köpfe ab und koche mir einen Tee. Schmeckt einfach grässlich. Einige ungeöffnete Blüten kommen in die Vase und der unverwertbare Rest unter den Kompost.

Und nun, mein liebes Tagebuch, habe ich kein schlechtes Gewissen mehr. Ich fühle mich stark und unangreifbar; die Zukunft ist mir ein einziges Versprechen von Freude und all so was.

Aber glaube nun nicht, ich hätte die Zeit bis 6.00 Uhr nur damit verbracht, meine moralische Weiterentwicklung zu beobachten. Nein, ich war schon wieder voll Creatief. Ich hatte ja letztens meinen Rechner verschrottet, und somit auch alle Musik, welche ich für Kurzweil und ohne weiteren künstlerischen Anspruch oder so schrieb. Ich fing gestern ein Stück neu an, das schrieb ich nun zu Ende (Ist nicht so besonders. Die Akkorde sind von 'What have they done to my song'):


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RE: Liebes Tagebuch..

#36 von Sirius , 22.06.2018 20:56

Zorro ist also wieder zurück, mit Motorradmütze und Müllsack, man muss halt mit der Zeit humpeln.
Der Retter der Schlafmohnpflanzen ist – natürlich – in eigener Sache unterwegs und trinkt gern Tee – so ändern sich die Zorrozeiten.
Aber die Stimmung kommt wieder zurück mit feurigen Tönen, die anstelle Zorro als Gassenhauer dienen könnten.
Und das Amsterdamer Intermezzo hat mir auch sehr gut gefallen.

Sirius


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RE: Liebes Tagebuch..

#37 von Sirius , 04.07.2018 20:36

Tagebuch,

ungefähr ein Dutzend Sommergedichte habe ich schon verworfen, weil sie meinen Zynismus und den Klimawandel widerspiegeln, den man totzuschweigen hat, weil man argumentativ gegen schönes Wetter nicht ankommt.
Das zeigt, wie sehr ich schon mit den Wölfen heule, denen wiederum es ziemlich wurscht ist, wenn ich heule.
Man muss das eben genießen und alles verbraten: Zeit, Haut, Wurst.

Bald werden die ersten anfangern zu jammern: Kein Wasser in den Flüssen, versaute Ernten, Waldbrände. Die Flüchtlinge, die haben es gut, zum Ersaufen gibt es doch kein besseres Wetter!
Und wir sind eben auserwählt und wie immer haben wir sie uns auch verdient, diese wochenlange Hitze. Wobei: Unter dreißig Grad ist es ja noch recht kühl, da machen wir doch gerne im Garten noch ein Feuerchen.
Nein, ich will nicht wieder stänkern, wenngleich ich dann nicht weiß, wozu so ein dusseliges Tagebuch denn gut ist, und fünfzehn Stunden im Gartenstuhl sitzen und auf den Tod warten ist doch auch ganz schön.
Was soll ich denn unter Leute gehen und wieder nur zuschauen, was die anderen so treiben. Ich treibe stattdessen in der Zeit dahin, bis sie weg ist.

Vermutlich gibt es in ein paar Wochen eh mal einen Regentag, und dann werde ich schuld sein, weil ich den anderen den schönen Sommer nicht gegönnt habe, das Saufen, Fressen und Ficken, denn ich habe es doch wirklich gemütlich am Monitor oder auf dem Gartenstuhl wie Opa auf dem Friedhof.
Und so, du doofes Tagebuch, schreibe ich nur weiter, passe mich an, an diesen ganzen verlogenen Dreck um mich rum und träume von einem erlösenden Hitzschlag.
Irgendwas muss ich mir ja auch gönnen.


Liebes Tagebuch,

ich habe jetzt meine Tabletten genommen und bin jetzt wieder ganz der Sirius, der ich sein soll.
Ist denn dieses Wetter nicht schön nach diesem endlosen zermürbenden, so ungesunden Winter? Horch, wie lieblich die Vögelein singen, wie duftend der Bauchspeck grillt, wie zartes Liebeslocken aus allen Büschen dringt.
Wie fröhlich der Sommer die Menschen macht, wie tolerant sie den anderen alle Schweinereien verzeihen, ach du liebes, liebes Tagebuch, ich könnte mich bekotzen vor Glück, wenn ich das nicht längst gleich nach dem Erwachen schon erledigt hätte.

Da ist doch eine Lebensfreude in mir, die hatte ich zuletzt bei einer Darmspiegelung, da pocht das Herz, da strahlt das Sommerledergesicht, da strömt die Lyrik in dicken Scheiben aus der Seele, da hab ich Mühe, mich wieder einzufangen.
Da tropft ein Oh und Ach von den Lippen, da jauchzt die Nächstenliebe und ich verzeihe allen ihren Egoismus, wenn sie es denn nur schön warm haben unterm Mondenschein – und lauschig natürlich.
Ein paar Ignoranten, die in diese wunderschöne Welt stöhnen, gibt es ja immer, die Neider und Gewohnheitsstänkerer, die nicht mal den Seehofer mögen, den alle vergöttern, verziehen sei ihnen das, mögen sie in verzauberten Nächten einen neuen Führer zeugen.

Ich jedenfalls erfreue mich an den schönen Tagen, an der Nutzlosigkeit meines Hirns und anderer Körperteile und verschwende keinen Gedanken an morgen, dann wird es wahrscheinlich noch viel, viel schöner. Und was können wir uns denn noch wünschen, wir haben doch schon alles (anderen weggenommen), da sind doch ein paar sonnige Tage nicht zu viel verlangt.
Ich setzte mich jetzt demonstrativ in die Sonne und jubele und jubele.


Sirius


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RE: Liebes Tagebuch..

#38 von Karl Ludwig , 24.06.2019 11:02

Liebes Tagebuch,

wie Du weißt, habe ich nicht nur eine starke Opiate/Opioide Affinität, sondern auch jede Menge nicht exakt lokalisierbare Schmerzen. Mal in den Knochen, mal im Rücken, manchmal sind es nur die Nerven, dann wieder verkrampft die Muskulatur, … usw.

Wanderschmerz! Eine bislang nicht ausreichend erforschte Krankheit. Hoffentlich nicht psychosomatisch, so als Rechtfertigung für meine Schlunzigkeit.

Das Problem dabei sind nicht so sehr die Schmerzen, ich kenne genügend effektive Mittelchen gegen dagegen, da bin ich pharmakologisch so was von en vogue, dass ich selten logistische Probleme habe. Und außerdem kann man sich mit 69 Jahren kaum noch die Zukunft versaubeuteln (Das hatte ich schon in jungen Jahren hinter mich gebracht).

Das Problem ist die Gier! Dieser idiotische Drang, noch glücklicher sein zu wollen, wenn man schon längst glücklich ist. Ein tragischer, da zum Scheitern verurteilter Versuch, die unbeschwerten Glücksmomente ohne Hintergrundsorgen der Kindheit wieder zu beschwören.

Also kochte ich mir einen Tee aus acht unreifen Schlafmohnkapseln und suhlte mich in Wohlbehagen. Na-ja, so ein einziger Tee macht schließlich noch nicht süchtig.

Wenn es denn bei einem Tee bleibt!

Nach zehn Tagen wurde mir dann doch ein wenig bange. Ich setzte das Gebräu ab und erhielt auch prompt die Rechnung. Da lösten sich Zimmerdecken von den Zimmerdecken und drohten mich zu erdrückten, da gab es heimtückische Wände die immer näher schlichen, wahrgenommen mit entsetztem, selbstverstärkenden Atemhechel! Angst! Panik! Krämpfe …

So also nicht! Ich wurde rückfällig (Ja, war angenehm; überhaupt ist der Rückfall das Schönste am Entzug) und überlegte: Da komme ich nur mit Valium wieder raus. Meine Ärztin allerdings verschrieb mir irgend ein anderes, bescheuertes Beruhigungsmittel, welches den Entzug noch verschlimmerte.

Inzwischen war ich seit fast einem Monat dabei.

Ich fragte herum. Nein, die Eine hatte zwar noch viel Diazepam in Tropfenform von ihrer Brustkrebsoperation, aber sie wollte diese nicht für so eine verruchte Angelegenheit herausrücken.

Die Welt versteht mich eben kaum, und die Frauen sowieso nicht. Pah!

Etwa nach Hannover zum Bahnhof fahren und dort bei den Junkies einkaufen? Nein, mit dieser Szene habe ich seit Ewig nichts mehr am Hut. So ein wenig Restwürde und Integrität sollte man sich schon bewahren, um jederzeit sagen zu können, dass man auch schlimmer könnte und deswegen nicht ganz so schlimm wäre.

Ich dosierte vorsichtig runter, innerhalb von 10 Tagen von zwei mal acht Kapseln täglich auf zwei mal 1,5 Kapseln. Und siehe da, keine Probleme. Und keine Schmerzen. Und keine Gier mehr!

Ich werde nun auf eine Kapsel täglich dosieren, allen Ärzten mit antiquierten Ansichten den Stinkefinger zeigen, nicht mehr auf zufälliges Aufzutreibendes warten (Diese Tage ohne Schmerzmittel brauchte ich, um danach wieder etwas auch von kleinen Dosierungen zu haben. Diese Tage liege ich einfach aus, was gar keine Kunst ist, wenn man ein wenig Kiffkram zur Verfügung hat).

Heute habe ich mir einen Jahresvorrat gepflückt. 400 Stück! Der wird getrocknet, pulverisiert und in hohen Standgefäßen als 'Opii Opi' (Laudanum Ludwikus) aufbewahrt.

Und nun, mein liebes Tagebuch. Bin ich wirklich so schrecklich, wie es mir manchmal vorkommt?

Ach was: Wie ich meinem Drachen auf fast homöopathische Weise das Maul bis zu meinem 70'sten Geburtstag stopfte (Das wäre 2020). Was soll ich mich groß im Winter meines Lebens quälen, nur einigen Moralaposteln zu Liebe? Es lebe die internationale Subversive!


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RE: Liebes Tagebuch..

#39 von Sirius , 24.06.2019 13:19

Lieber Karl-Ludwig,

zunächst sollten wir unsere Mathekenntnisse koordinieren. Du bist also 69, hast aber noch Geburtstag in diesem Jahr (30. Juni), wirst aber erst 2020 siebzig Jahre alt. Diese Textaufgabe lösen wir mit Logik: Du bist jetzt erst 68 Jahre alt!

Dann müssen wir über die Verkapselung reden. Ich glaube nicht, dass du dir deinen Jahresvorrat von 400 Kapseln so rationieren kannst, dass du mit den kleinen Freuden zufrieden bist. Zumal du herausgefunden hast, wie du durch den Entzug kommst.
Bei mir als Morphin-Patient läuft das genauso, weil auch ich regelmäßig einen Entzug machen muss, da sonst die Dosis durch Gewöhnung irgendwann ins Unendliche steigen würde.
Also wird die Dosis Tag für Tag reduziert bis auf Null und die von dir beschriebenen (kalten) Entzugserscheinungen bleiben aus. Aber der Schmerz nicht! Und ein Ersatz-Präparat, das nicht süchtig macht, gibt es nicht. Man wird dann mit den üblichen Ibutads und Novamin- Dingern abgespeist mit Cortison-Unterstützung.
Ich kann das leider nicht „ausliegen“, da hätte gar keiner Verständnis für, und Kiffkram habe ich auch nicht, dafür eine hohe gesundheitliche und seelische Belastung, mit der ich alleine stehe.

Der Unterschied zwischen uns ist, du musst das alles nicht machen, du hast Freude am Kiffen und Experimentieren und du überreizt immer deine Möglichkeiten.
Aber du bist nicht schrecklich, weil es deine Sache ist und sonst niemand darunter leiden muss, von der „Äh“ mal abgesehen. Und jeder lebt halt nach seiner Fasson und muss das nicht begründen.

Die Vorstellung ist schön: Man trinkt einen Tee und alles ist toll, die Welt, die Freundin, die Hitze, selbst der Sirius.
Aber die Dinge sind nicht wirklich toll, nur der Tee..

Sirius


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RE: Liebes Tagebuch..

#40 von Karl Ludwig , 24.06.2019 18:07

Du hast ja sowas von Recht lieber Sirius. Mein Schicksal und Deines unterscheiden sich abgrundtief. Vielleicht sollte man besser nicht vergleichen. Meine Schmerzen sind auch ohne Medikamente mit heftigen Zähnezusammenbeißen überlebbar, - aber warum sollte ich es mir schwerer machen als nötig?

Mal sehen, ob Du nicht wenigstens in Sachen Dosisschwankungen unrecht hast.

Mögest Du dennoch ganz viele goldene Momente erleben. Die ham's nötig.


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RE: Liebes Tagebuch..

#41 von Karl Ludwig , 09.11.2019 08:18

Gestern Abend, auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, fand ich noch fünf Morphintabletten Retard im Tiefkühlfach hinter der Grasernte. Sie hatten sich in einer, von Raureif überwucherten Filmdose versteckt. Ich legte sie vor das Keyboart und staunte sie an. „DAS ist gefährlich“, so schrie mein Schutzengel entsetzt: „Und hinterher bist'e wieder wochenlang Scheiße drauf.“, während das kleine grüne Männchen mit Hörnern als bio-psycho-sozial-spirituelles Störungsbild neben dem weitgehendst stillgelegten Dopaminwerk flummikesk auf und ab hüpfte.

Also ging ich ins Bett. Man kann sich selber nur eine gewisse Zeit lang widersprechen.

Nach drei Stunden wurde ich wach, erledigte den obligatorischen Toilettengang und da, von vor dem Rechner her blinzeln mich die kleinen, echten Schmerztabletten provozierend laut an: „Ey, wenn du sowieso vorhast zu goutieren, - sonst hättest du uns ins Klo geworfen -, dann solltest du es so schnell wie möglich hinter dich bringen, damit du baldigst wieder klar im Koppe wirst.

Ich betrachtete diesen Gedanken von allen Seiten. Beeindruckt von dessen Logik, griffen meine Griffel wie von selbst zu einer Schere und schnitten eine Tablette in vier Teile. Ein Viertel teilte ich noch mal auf und spülte somit ca. 7,5 mg Morphium runter.

Das ist für einen nicht abhängigen Menschen genügend ausreichend oder auch ausreichend genügend, das möge ein Berufener entscheiden. Ich hatte nämlich mal eine Morphiumvergiftung aufgrund von Überdosierung, weil das Retardige die Wirkung verzögert und ich mehr von diesem Zeugs einschmiss, als der Metabolismus toll fand. (Ich glaube acht Stück innerhalb von 24 Stunden). Das war ekelhaft. Panik! Atemdepression! Kein Diazepam! Mitten in der Nacht! Ich dachte ich kratze ab, erhoffte es sogar.

Nun ist es 7.00 Uhr. Ich fühle mich sauwohl. Seit Monaten bin ich zum ersten Mal wieder völlig schmerzfrei, bzw. ist dieses chronische AuaHierAuaDa nun nur noch hinter einer metaphorischen Nebelwand zu erahnen, als belangloses, leises Hintergrundrauschen.

So. Nachdenken. Dreihundert Milligramm reinstes Morphium. Na-ja, nicht ganz rein – ist ja ein wenig durch die Industrie bearbeitet worden um eine Langzeitwirkung zu erzielen. Damit kann man sich schon süchtig machen. Bei solcher Dosierung hätte ich nun 40 Tage lang keine Schmerzen und anschließend ein Äffchen der erträglichen Art. Mit garantiert schlechter Laune.

Liebes Tagebuch. Da siehst Du mal, mit was für Problemen ich so zu kämpfen habe neben meiner fragwürdigen Grammatik. Das Leben besteht nicht nur aus Erbauungssprüchen mit denen Du vom allgegenwärtigen Fiesen ablenkst. Mit fast 70 Jahren sollte ich auch keine Tagebücher mehr anschreiben.

Ich brauche für meine, na-ja, Alterswehwehchen doch noch keine dauerhafte Sedierung. Das wäre eine vorgezogene Niederlage. So zum Spaß, klar, das geht schon in Ordnung, aber doch nicht aus medizinischen Gründen!

Wie diese unverhoffte Herausforderung gehändelt wurde, das schreibe ich Dir demnächst an diese Stelle.

Geht in Ordnung? Na, siehste! Alles gar nicht soooo schlimm. Nur ein wenig schlimmer.


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RE: Liebes Tagebuch..

#42 von Sirius , 09.11.2019 12:33

Ich freue mich, dass du sorgsam mit dem Stoff umgegangen bist, Karl-Ludwig. Die Retard-Wirkung kann wirklich verheerend sein, wenn man nicht darauf vorbereitet ist.
Und es sind nicht nur, wie du weißt, die sprichwörtlichen Elefanten, die man sieht, sondern auch die Erfahrungen, die man nicht unbedingt braucht, wenn man nicht vorsichtig ist.

Auf der anderen Seite sieht man diese Elefanten auch, wenn wenn von dem Stoff loskommen will nach langer Einnahme. Und etwa alle zwei Stunden muss man die Bettwäsche neu beziehen oder man ersäuft im eigenen Saft.
Ich merke leider gar nichts mehr von der aufkommenden Glückseligkeit und dem geistigen Wohlbefinden, im Gegenteil, ich bin genauso zynisch drauf wie immer, nur der Schmerz ist erträglich für etwa drei Stunden. Meine geviertelte Dosis beträgt momentan 15 mg, am Tag 180 mg, damit ließe sich diese Welt schon ertragen, wenn der bleibende Zynismus nicht wäre. Das Problem sind die restlichen 15 Stunden, die nicht von dem Stoff abgedeckt sind, und die ich mit 4000mg Novamin überbrücken muss, deren Wirkung nur auf dem Beipackzettel steht.

Ich muss mir also mit Chiasamen, Jiougulantee und Leinsamen behelfen, um eine pseudogeistige Wirkung zu erzielen, bzw. mir einzubilden. Manchmal hilft auch lange gelagerter, etwas feuchter Tabak oder eine überraschende Umarmung meiner Liebsten.
Ich finde es sehr ehrlich und ehrenwert, dass du so offen darüber reden kannst und vor allem auch deine Fehler zu analysieren weißt, das machen weder Raucher noch Alkoholiker oder Nutella-Junkies.

Dem Sinn des Lebens habe ich abgeschworen. Zu viele Jahre ohne Leben. Das brauche ich nicht noch mal.
Dir alles Gute und pass auf dich auf!

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RE: Liebes Tagebuch.

#43 von Karl Ludwig , 10.11.2019 17:06

Zwischenstand. Ein Charaktertest.

Ich habe nun 36 Stunden nach der ersten Einnahme 3,5 Tabletten von noch gestern 5,0 Stück. Sieht wohl ganz so aus, als ob ich die Dinger in zwei Tagen nieder gemacht haben werde, bis auf eine allerletzte, die ich ganz klein geschnitten, homöopathisch dosiert, zum Ausschleichen über einige Tage nutzen will, falls mir mein schwacher Charakter keinen Strich durch die Planung macht.

Aber die Nach- und Nebenwirkungen können nach so kurzer Zeit noch nicht gravierend sein. Es ist einfach bloß schön, ausnahmsweise mal keinen nervenden Einschränkungen durch den Alterungsprozess unterworfen zu sein. Nur etwas Bauchgrimmen, was aber die logische Folge davon ist, wenn jemand den Retardtabletten die magensaftresistente Hülle zerstört.

Das ist ja bei Sirius etwas völlig Anderes. Da handelt es sich nicht um sublimierte Abenteuerlust, welche ihn in eine leicht skurrile Innerlichkeit treibt. Keine Lange Weile hetzt ihn. Über meine mittelschweren Unannehmlichkeiten würde er sich freuen, wenn er sie hätte. Bei dem lieben Sirius handelt es sich ja um eine beschissene Notwendigkeit aus beschissenen Gründen, mit nachlassendem Eindruck auf irgendwelche Rezeptoren. Frage mal nach Pantopon. DAS bekommst'e aber meistens erst verschrieben, wenn es eh zu spät ist, und selbst dann aus Angst vor einer Drogensucht bei einem alten Mann, immer zu wenig. Oder die Ärzte brauchen das Zeugs für sich selber - ach nee, Ärzte sind ja meistens Alkoholiker.

Ich bedauere Dir mitteilen zu müssen, dass ich keineswegs alles hier hinschreibe, was mich so ausmacht. Da sind einige Symptome, weit über falsches Gebiss hinaus, die ich letztens erst versuchte in eine humorigen Geschichte zu verarbeiten (nicht gelungen), all diese unappetitlichen Details, die ich nun ganz tapfer mal Stichwortartig runterrasseln will, so als letzte Entschämung vor den Wundern der Natur:

Nervöse Blase, die alle zwei Minuten auf ihre Existenz hinweisen muss, am Besten immer dann, wenn ich gerade bis zu den Ellenbogen in einer Teigschüssel stecke. Ein 'Alter weißer Mann Geruch' ist mir auch gegeben, falls ich nicht drei Mal täglich dusche, was ich natürlich unterlasse, ich müffel nun genau so wie einst meine Großväter. Dann habe ich ein vermutlich womögliches Magengeschwür, aber einer Spiegelung werde ich erst zustimmen, wenn ich es auch einsehe. Dann muss wohl ein Stent gelegt, oder etwas weggeschnitten werden, wie mir die Ärzte schon mal verrieten. Muskelschwund, allgemeine Stauchung und Altersflecken kommen hinzu

Wisst Ihr überhaupt, wie albern eine Penisverkrümmung aussieht? Immerhin 3 % meiner Altersgruppe leiden darunter. Ich habe nämlich eine. Zusätzlich zur Schrumpfung. Da mag ich mich gar nicht mehr im Spiegel ansehen und löse lieber Kreuzworträtsel statt mich wollüstig durcheinander zu wühlen. Das Ejakulat beschränkt sich auch bloß auf einen einsamen Tropfen, wenn überhaupt. Lohnt wahrlich der Mühe nicht. Körperliche, nicht allzuschwere Arbeit wie Staubsaugen oder Abwaschen schaffe ich gerade noch 30 Minuten lang, dann muss ich mich zwei Stunden lang hinlegen, weil ich durchzubrechen drohe und laut dabei stöhne wie ein Marathonläufer. Ganz normale Bewegungsabläufe, über die ich früher nie nachdachte, muss ich nun genau planen, oder ich stoße irgendwo an, der Quark fliegt durch die Bude und ich brülle wütend bis die von Nebenan besorgt klopfen.

Und mit irgendeiner Pointe, mein liiiieeebes Tagebuch, kannste du dir den Umschlag einfetten oder in die Haare schmieren.


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RE: Liebes Tagebuch.

#44 von Sirius , 11.11.2019 20:07

Ja, Karl-Ludwig, alt werden ist nichts für Weicheier. Die Dinge, die du aufgezählt hast, treffen uns alle – früher oder später. Von den geistigen Einbrüchen ganz zu schweigen.
Ich habe das Glück, dass ich mit jemandem ganz ungehindert rumalbern und lachen und eine gelebte „Dummheit“ richtig kindisch genießen kann. Das ist unbezahlbar und macht glücklich.
Aber morgens duckt man sich vor dem Schmerz, vor all den schrecklichen Dingen, die sich jeden Tag aufs Neue ungefragt installieren, bis man bei einem wundervollem Frühstück wieder die Kontrolle übernimmt.

Ich muss auch alle Wege planen, die ich zu Fuß gehen muss, weil mir die Nachwehen irgendeiner OP den Schmerz in die Waden treibt. Wenn ich eine Stunde im Garten bin, falle ich praktisch den Rest der Woche aus.
Es sind tausend kleine Wehwechen, die einen durch den Tag schicken, und die großen, mit denen man sich abfinden muss. Und die Fernseh- und Politwelt zeichnet eine gesundheitliche Versorgung, die keiner Realität standhält.
Ich weiß nicht , wie die Menschen das alles so ertragen können und sich noch fügen dabei. Manche Ärzte erlebe ich nur noch als Vertreter der Industrie, die mir irgendwas verkaufen wollen.

Ich verstehe dich gut, Karl-Ludwig, dass du gelegentlich mal den Spaß am Leben verlierst, dass Humor nicht wirklich alles überspielen kann und dass einem die Zukunft mit den noch lächerlichen Jahren wirklich beängstigend vorkommt.

Respekt, dass du deine gesundheitlichen Einschränkungen mit uns teilst.

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RE: Liebes Tagebuch.

#45 von Karl Ludwig , 18.03.2020 08:38

Liebes Tagebuch

Ich sitze hier hinter der Tapete bei meinen 2D-Elefanten und schreibe auf Klopapier. Das ist gefährlich. Klopapier ist die neue Währung. Leider gibt es nichts mehr, was man damit einkaufen könnte.

Ich weiß. Ich habe Dich sträflich vernachlässigt. Es gab halt nichts Bemerkenswertes zu berichten. Aufstehen, Schnorcheln, Essen usw., … hinlegen. Wie viele Worte kann man darüber schon verlieren. Jeden Tag ein Dito einzutragen war mir zu doof.

Doch nun haben sich einige Grundpfeiler, auf denen mein Leben so beruht, ganz gewaltig verändert. Jeder Tag wartet mit aufregenden, neuen … äh, Neuigkeiten auf. Mühsam halte ich meine Routine ein und schreibe wie gewohnt im Morgengrauen. Vielleicht hast Du es noch nicht mitbekommen, aber ein fieser Virus bedroht die Menschheit. Die Leute decken sich hier mit Vorräten ein. Prügeln sich um Klopapier. In Amerika kaufen sie auch Waffen wie doof. Leider geht das in Deutschland nicht. So eine Uzi würde mir nicht nur zur Zeit gut passen.

Aus https://www.tagesschau.de/ausland/corona...en-usa-101.html

'Die Leute seien besorgt, sagt Ladenbesitzer Ron Sega. Und sollten sie ja auch sein. Aber ob die richtige Reaktion sei, sich mit Waffen und Toilettenpapier einzudecken, das stelle er denn doch in Frage. Und dann wieder: Jeder müsse selbst entscheiden, was ihm wichtig ist.'

Klassische Frage: Ist das Individuum oder die Gemeinschaft wichtig?

Einige Schlauköpfe wollen eine kontrollierte Ansteckung aller, auf dass die Unternehmen bald wieder Mehrwert mit den Überlebenden erwirtschaften können und um 'Aeltere zu schuetzen'. Ich hingegen glaube kaum, dass die Sterblichkeit unter den über 60'jährigen in signifikanter Weise gemindert wird, wenn sie von jungen Virenschleudern umgeben sind. Andererseits würde vermehrtes Abkratzen der Überflüssigen teilweise die Verluste ausgleichen, welche dem Volksvermögen entstand. Ein Schuft, der dabei an aktive Manipulation der Sterberegister denkt. Ich bin so ein Schuft. Ich brauche schließlich auch meine Verschwörungstheorien.

https://www.rtl.de/cms/oekonom-will-gezi...en-4502938.html

Liebes Tagebuch. Versuche mal etwas weniger wie Klopapier auszusehen. Sonst erwartet Dich ein grausames Schicksal.


Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!

Karl Ludwig  
Karl Ludwig
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zuletzt bearbeitet 18.03.2020 | Top

   

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