Medien gegen Demokratie
Umso mehr Demokratie, umso mehr Gehirnwäsche wird benötigt.
von Rubikons Leserinnen und Leser
Im Dezember 2017 hatte der Rubikon seine Leserinnen und Leser eingeladen, selbst publizistisch aktiv zu werden: „Schreiben Sie einfach einen kleinen Essay, eine Glosse, eine Kurzgeschichte oder ein Gedicht zur Frage: Warum vertrauen Sie den (Leit-)Medien nicht mehr? Warum brauchen wir neue, demokratische Medien in Bürgerhand, Medien ‚von unten‘?“, hieß es in einem entsprechenden Aufruf der Redaktion (1). Fast 100 Leserinnen und Leser sandten der Redaktion hieraufhin eigene Texte und erhielten als Dank für ihren Mut jeweils ein Exemplar von „Lügen die Medien?“ als Weihnachtsgeschenk. Hier veröffentlicht der Rubikon nun die besten Leser-Texte in eigener Rubrik (2).
Medien in der direkten Demokratie
von Mark Stöckli
Identität
„Geht nur bei grün / die Leute aussteigen lassen / Danke sagen und Gesundheit und hinten in die Schlange stehen…“, so beginnt das Lied «öppe d’hälfti» (etwa die Hälfte) der Schweizer Mundartmusikgruppe Stahlberger. Ja, wir Schweizer gelten als angepasst und wenig aufmüpfig und sehen auch uns selbst so.
Angst
Für unsere direkte Demokratie werden wir, zu Recht, weltweit beneidet. So konnten wir über einen gesetzlichen Mindestlohn, über sechs Wochen Ferien oder über das bedingungslose Grundeinkommen abstimmen. All diese Vorlagen wurden vom Stimmvolk abgelehnt! In den Medien wurde die Angst über den Verlust unseres Wohlstands oder der Abwanderung von Arbeitsplätzen ins nahe Ausland gezielt und wiederholt geschürt. Es ist deutlich, dass mit Angst und nicht mit Aufklärung gearbeitet wurde und wird. So wird erreicht, dass das Proletariat gegen seine eigenen Interessen stimmt.
Angenommen wurde dafür Ende 2016 ein neues Nachrichtendienst-Gesetz (NDG), welches dem Schweizer Geheimdienst deutlich mehr Kompetenzen gibt. Dies trotz der Fichen-Affäre (1989 kam ans Licht, dass Behörden von 700.000 Personen und Organisationen Karteikarten angelegt hatten) und der Enthüllungen von Snowden. Ebenso wurde per Initiative der Bau von Minaretten verboten. Das Schüren von Feindbildern zeigt bei der Minarett-Initiative sein groteskes, irrationales und bei der NDG-Initiative sein gefährliches und manipulierendes Gesicht. Die Medien leisten hier vorzügliche Arbeit.
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https://www.rubikon.news/artikel/medien-gegen-demokratie
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