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RE: Wegen dem kosmischen Gleichgewicht

#1 von Karl Ludwig , 01.06.2018 08:30

Nun wissen wir aber, dass alles korrelativ (wechselseitig, ergänzend, komplementär) ist, was ich lustig finde, da ich zuerst 'corelativ' schrieb, und auch so meinte, aber verbessert wurde, von so einem kleinen, oft Blamagen ersparend-, also meistens sinnigen Rechtschreibprogramm, echt, ohne dieses würde ich doch noch älter aussehen.

Helden machen sich auf und erschlagen Drachen. Das ist im genetischen Gedächtnis aller Leser so einprogrammiert. Was sie aber nicht bedenken ist, dass es für jeden Helden einen Feigling geben muss, sonst würde ja alles durcheinander geraten. Und der bin ich! Schließlich gibt es keine Drachen mehr, also auch keine viele Helden. Nur noch einen alten Barbaren mit Zahn-, Kreuz- und Arschbeschwerden. Deswegen reicht auch eine geringe Anzahl von Antihelden – einer!

Aber auch ich bestehe Abenteuer. Indem ich jegliche Gefahr ignoriere, was mir bei Drachen besonders leicht fällt, bis die Gefahr entmutigt einfach aufgibt und von selber weiter zieht, andere zu belästigen. (Drachen gibt es nicht mehr. Nur noch so kleinwüchsige Molche.)

Wo war ich? Wollte ich wirklich vom Höckschen aufs Stöckschen kommen? Nun, so scheint es wohl geschrieben zu stehen.

Und nun steht die Gefahr hinter dem letzten Helden. Der befestigt gerade seinen Hämorrhoidenring (Danke Rechtschreibehilfe!) am Sattel eines unglaubwürdig feurigen Rosses, welches wesentlich glaubwürdiger Einen auf alten Klepper machen könnte.

Man wird nicht zum alten Helden, wenn man nicht über die Instinkte einer Klapperschlange verfügt und dauernd mit Sterben beschäftigt ist. Es gibt ja auch nur noch einen, ein grimmekeskes Symbol aus archaischen Zeiten, ein Unikat, ein Solitär, ein eindrucksvolles Beispiel aus einer Zeit, als Männer noch Männer waren und Frauen dankbar, ein Held-der-Helden, ein …

„Ja-ja. Schon gut.“ Ohne sich umzudrehen schwingt der Barbar sein Schwert aus Rost und Scharten und die Gefahr sinkt hingebungsvoll röchelnd zu Boden. Conan Senior schiebt sich das Gebiss, ins Gesicht (mit Reißzähnen, es gehörte einst dem Ohrwurmkönig, der diesen Diebstahl erst Tage später bemerkte). Nun dreht sich um und wir sehen ein Grinsen, so breit wie. …, wie …, etwas ganz doll Breites, also wie meinen Normalzustand. Conan Sen. stöhnt, holt eine Schultafel aus der Satteltasche, kratzt einen weiteren Strich und nimmt sich wieder einmal vor, jemanden zu suchen und eventuell sogar leben zu lassen, der ihm die Striche zählt.

Da aber naht schon die nächste Gefahr. Ho-ho. Diesmal aber richtig gefährlich. (leiser Trommelwirbel) TOD! Vorname: DER. Ihr wisst schon, knöchern, grinsend usw. Mit Sense.

Ein schartiges Zweihandschwert schlägt das Sensenblatt zur Seite und sorgt für … äh … Mortemzid?

Nein. Die Knochen setzen sich schneller wieder zusammen als Conan sie zerschlägt. Als er einen Moment innehält um seinen Rücken mit Rheumasalbe zu behandeln, tönt es mit einer Stimme wie Grabsteine, die in einem Bergwerk aneinander reiben: „Den Tod töten? Mensch, äh, Barbar du, ich bin freudig überrascht. Sonst wollen meine Klienten höchstens noch ein Schachspiel, oder einen Stellvertreterkampf zwischen Engeln und Teufeln, aber noch nie hat mich jemand mit einer scharfen Klinge angegriffen.“

„Nimm dies, ächts, nimm das stöhn. Und jenes, und … … “

„Ach komm schon. Willst Du von Wallküren nach Wallhalla getragen werden (mit angenehmen Mezzosophran), oder von Engeln ins Paradies (mit ermüdenden gregorianischen Chorälen, – die femininen Versionen)? Noch mal über Widergeburt (Kein Schreibfehler) mit Buddha diskutieren (mit Sitar-plink-plink in ausländischen Tonleitern) oder doch lieber gleich in die Hölle (mit Rock'N'Roll), ein wesentlich angenehmerer Ort denn hier. Vielleicht dorthin, wo 40 Jungfrauen oder Weintrauben, die Übersetzer sind sich da nicht ganz einig, auf dich warten?“

„Ich bleibe lieber hier. Ich will noch die goldenen Hufeisen von Pegasus mopsen, Hermes seine geflügelten Schuhe …“

„Na gut. Bevor du dich hier noch selber tot schlägst: Eine Sondervereinbarung. Ich lasse Dich noch einige Zeit leben, wenigstens mindestens, hust-hust, temporär, virtuell, narrativ, imaginär, fiktional …“

„Ja?“

„Ja.“

„Und?“

„Dein zuständiger Scribator schreibt alles auf.“

Und aus diesem Grunde muss ich selber auch noch länger feige wie eine Duckmaus mit ohne Arsch bleiben. Wegen diesem blöden letzten Helden im Senilium, der sogar dem Tod Zugeständnisse entwenden konnte und weil dem bescheuerten kosmischen Gleichgewicht.

IsMirDochYingWieYang!


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Karl Ludwig  
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RE: Wegen dem kosmischen Gleichgewicht

#2 von Sirius , 01.06.2018 20:51

Ich würde auch gerne mal ein Praktikum als Tod machen, so richtig formell mit Hausbesuch und klingeln: „Guten Tag, ich komme im Auftrag des Herrn. Ich soll Ihnen den Schädel einschlagen.“
Da hat dein Schreibaffe ja wieder ganze Arbeit geleistet. Vom Helden zum Anti-Helden, die sind im Moment ohnehin gefragt. Helden werden von Frauen ja nur gepoppt, Anti-Helden aber werden ignoriert, weil sie so unnahbar sind, das schreckt Frauen ab.
Ich weiß, wovon ich rede, mich poppt auch keine. Aber der einsame Held, der in die Jahre gekommen ist, verbittert, schweigsam, sein müdes Pferd vor dem Aldi angebunden, findet seine Ruhe mit ein paar Dosenbier und interessiert sich nicht mehr für das Verhältnis zwischen Busen und Schwerkraft der Kassiererin.
In Deutschland gibt es ja massenhaft Helden, zumindest, wenn man sich deren Frauen anschaut. Die überlebst du nicht eine Nacht, wenn du kein Held bist.

Du aber schreibst für die Unverwundbarkeit des Universums, du bist ein lyrischer Held, deine Fans wachsen auf irgendwelchen Sternen und kochen deine Rezepte nach, und wahrscheinlich masturbieren sie auch. Weiber halt.
Ich als treuer Zeilenfreund nicke bedächtig mit dem Kopf, stopfe mir die Pfeife vor dem Kaminfoto und grunze: Jo, hat er wieder mal gut gemacht, der Karl-Ludwig.
Kann so nach Facebook raus.

Sirius


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