Doris Runge: „plötzlich“
In ihren Gedichten stellt Doris Runge Momente von unheimlicher Intensität ins Zentrum. In diesen Versen beschreibt sie eine häusliche Szene, die gefährlich werden könnte – und viele Fragen offen lässt.
Dass ein Gedicht einen Moment festhält und ausstellt, dass man mit ihm noch das Flüchtigste in aller Ruhe betrachten kann, gehört zu den Traditionen dieser Gattung. Doris Runges Gedichte greifen oft genug als Stillleben diese Tradition auf, wenn sie von Winterlandschaften oder Friedhöfen, vom Kleinstadtcafé oder vom Besuch eines Handwerkers erzählen, dann sind es immer wieder diese wie eingefrorenen Momente, die im Zentrum stehen, auch wenn das Davor und das Danach irrlichtern, ohne ausdrücklich benannt zu werden: „nein / das denke ich nicht / das tue ich nicht / nein / das würde ich / nie tun“, heißt es da etwa, und es bedarf gar nicht des Blicks auf den Titel des Gedichts „japanische messer“, um beim Lesen dieser Zeilen nervös zu werden: „ich bin eine gute / köchin / ich kenne / mein werkzeug“.
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http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/bu...e-15653686.html
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