Erfinden wir unsere eigene Sprache
Geliebter,
und uns werden die Augen groß:
Dinge sehen wir dann, die niemand sah,
Wege zwischen den Wolken,
Lieder in den Weizenfeldern:
Dann sehen wir dem Wind unter die Röcke,
wie seine Lippen das Wasser küssen.
Wir gehen dann ungezwungen,
ohne Schuhe und nackt,
wie unsichtbare Geister.
Worte und Lachen malen wir dann
auf die Mauern der Welt,
während aus unseren Körpern die Liebe strömt,
sprudelnd,
gluckernd,
plätschernd wie aus Brunnen.
Gioconda Belli (geb. 1948)
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