Urlaubsseligkeit liegt in den Versen von
JONNY:
im Fluss
Die Tage fliegen mit den Nächten um die Wette,
als hätten wir wie früher alle Zeit der Welt.
Noch reißt das ferne Morgen nicht an seiner Kette,
noch blüht ein Zauber, der den Atem innehält.
Lass uns noch treiben in dem Fluss der tausend Sinnen,
er trägt so vieles weg vom jetzt - wer weiß wohin.
Auf ihm kann jeder noch einmal von vorn beginnen,
vielleicht versinken wir auch irgendwann darin...
Jonny
//tacheles.forumprofi.de/topic.php?topic=3649 175
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Ein zauberhaftes Gedicht wieder aus Jonnys Feder! Ich bin auch Mitglied in seinem Fan-Club!
Sirius
Reset the World!
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Unermütlich schreibt
KARL-LUDWIG
seine Geschichten und Gedichte zum unserem Amüsement. Die ebenso unermüdlichen Leser danken es ihm mit dem nächsten Platz in unserer Klickparade:
Eine meiner Herangehensweisen ist es, irgend eine Geschichte auf reimende Worte hin zu untersuchen:
Der Suchhund
Zu einer Zeit, als ich mich sehr verloren und einsam fühlte, schaffte ich mir einen Suchhund an, den ich 'Sherlock den Zwoten' nannte. Es handelte sich um ein edles Tier mit der kraftvoll geschmeidigen Eleganz einer Bolschoi Ballett Tänzerin, seelenvollen Augen, sympathischem Lächeln und langen, stets auf Hochglanz gekämmten Haaren. Welch versöhnlich- schönen Anblick bot er mir doch zur gefälligen Begutachtung an, wenn er mit der Nase dicht über dem Boden im Zickzack durch das morgenfeuchte Gras lief und allerlei Getier in Aufregung versetzte.
In der beiliegenden Gebrauchsanleitung (incl. Stammbaum bis runter zu den Amöben, Zertifikat und Garantieurkunde), vermutlich von einem legasthen-chinesischen Scribalstotterer mit Schluckauf verfasst, stand: „Helz-helzlichen .. äh … Glückswunsch! Sie haben sich, hicks schlau wie S-s-sie nun mal öcks sind, fül … hm … einen Luksus Suchhund … ja … mit jedel Menge kröh Neb-nebenfunk-funk-funk ... äh ... Apps … entschieden. Diesel Hund hicks kann sowohl nach verlolen gegangene Kindel, als … äh … auch nach dem Wesentlichen einel … krah … Aussage fahnden. Auf Be-befehl hinoderher, weiß ich nicht, dulchstöbelt er Bibli-bibli-o … Bücheleien nach Schund und … veldammt, wie übersetzt man nur hicks Glakaguffnik hicks?“
Leider fand der Suchhund nie auch nur das Geringste. Es war halt kein Findhund. Ich konnte ein Stöckchen vor seinem Gesicht fallen lassen – er rannte voller Eifer und immer knapp dran vorbei. Er fand noch nicht einmal seinen eigenen Fressnapf – ich musste ihn füttern.
Ich klebte ich ihm eine gelbe Binde mit drei schwarzen Punkten auf den Trenchcoat und verkaufte ihn als Blindenhund an meinen Nachbarn, der so etwas nötiger hat als ich. Ich höre die Zwei häufig die Treppe runter purzeln und muss dann jedes Mal föllig valsch aber wirklich herzlich grinsen, während mir so ein Quatsch wie folgt passiert:
Es gibt keinen Reim auf Mensch!
Mist!
Außer wennsch
mit Absicht albern ist ...
Nun gut, ich will ja den Suchhund in Verse schmieden:
Der Suchhund
Zu einer Zeit, als ich mir sehr verloren vorkam,
- ein alt-, müd- und einsamer Passagier -,
schaffte ich mir einen Suchhund an,
nannte ihn Sherlock; ein echt edles Tier.
Grazil, voll Eleganz und Kraft,
wie eine Bolschoi Ballett Tänzerin.
Hübsches Gesicht und fabelhaft
gebaut. Schrecklich nett. Ich bin
immer noch klammheimlich neidisch:
Aufs volle Haar – den seelenvollen Blick.
Sherlock war echt und so was von magisch,
und kommt auch nie wieder. Mit nur etwas Glück.
Es stand in der Gebrauchsanleitung:
Multitasking Bio Hund. Voll astrein.
Sucht nicht nur Kinder oder Zeitung,
sondern auch den Sinn vom Sein.
Leider fand der Suchhund nie
irgend etwas. Und der Grund
war der Name. Dieses Vieh
war nun mal kein Findehund.
Ich kann schließlich nicht jeden Tag Meisterwerke schaffen.
Karl-Ludwig
//tacheles.forumprofi.de/topic.php?topic=1246
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Lotte - ja, diese Zeilen habe ich im Urlaub, im schönen Thailand aufs Papier fallen lassen.
Sirius - du Schelm - ich danke dir!
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Karle, ich freue mich, dich wieder hier zu lesen!
Du schreibst wirklich unermüdlich - und solche Texte - sogar mit Versen garniert,
die sind mir immer ein Leckerbissen!
Jonny
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Die Hundegeschichte ist richtig lustig und liebenswert. Schon das dritte Ding von Karl-Ludwig in dieser Rubrik!
Ich gratuliere von Herzen!
Sirius
Reset the World!
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Fast wehmütig wird mir beim Einstellen des nächsten Textes, weil ich die Verse von
RICHARD
so sehr mag:
an der habichtskanzel
da lag etwas mond am berg,
es riss mich vom fenster auf den weg,
mit wasser und messer. wolfsauge,
wie lagst du mir im nacken.
ob kind oder mann im wesen,
dem gestirn wars nur ein lächeln wert.
ich, mensch, fand aus eigener kraft
etwas mond am berg.
Richard
//tacheles.forumprofi.de/topic.php?topic=4083 - 169
Schenke der Welt mein Lächeln,
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Völlig untypisch, aber nicht weniger gut, die nächstplatzierten Verse von:
JONNY!
Sonne über den Dächern
Ein küssendes Pärchen zwischen Haustüren
und abgestellten Fahrrädern.
Hier und da zwängt sich etwas grün
durch die wenigen Ritzen im Beton.
Der einsame Baum - umringt von Mülltonnen,
versucht über die Dächer zu wachsen,
dem Hof zu entkommen,
Sonne zu spüren.
Vor den unteren Fenstern; rostige Gitter.
Kein Platz für Blumen, für lachende Gesichter,
hinter erblindetem Glas.
Ich spüre das Verlangen den Baum hinauf zu klettern.
Über die Dächer zu schauen.
Sonne zu spüren.
Jonny
//tacheles.forumprofi.de/topic.php?topic=2290 - 173
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Richards Gedicht ist ein Genuss, ohne Frage, und steht hier verdient.
Und Jonny mit einem seltenen zeitgenössischen Gedicht, ein wunderbares Ding! Glückwunsch, Jonny!
Sirius
Reset the World!
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Gleich drei Werke, bzw. zwei Autoren teilen sich den nächsten Klicklistenplatz.
SIRIUS!
mit:
Hör mal..
Hör mal, Liebste, sie spielen unsre Lieder,
schau mal, was in diesen Zeilen steht.
Weißt du, man wünscht sich immer wieder:
Umarm mich, Liebste, bis es nicht mehr geht.
Neulich, Liebste, hab ich noch drauf gepfiffen
auf Mond, auf Sterne und den ganzen Kram.
Hätt ich nur eher schon begriffen:
Glücklich, Liebste, bin ich in deinem Arm.
Versprich mir noch mal mit deinen Augen,
dass wir nicht solche Hampel einmal sind,
die gar nicht selber an sich glauben.
Küss mich, Liebste, die Nacht ist doch so blind.
Frag nicht, wie lange das wohl gut geht,
streichle mir doch die Sehnsucht fort.
Und selbst, wenn es für uns nicht gut steht,
uns bleibt, was war und jedes liebe Wort.
Sirius
//tacheles.forumprofi.de/topic.php?topic=2301
und
ANGELIKA!
mit:
Zeit der Träume
Spät kam der Sommer dies Jahr.
Doch nun: Silberstimmen
in den Lüften, Wasserblumen
in den Teichen.
Über uns das schöne Laub,
ein Blätterdach. Und Vogelgeschrei
aus atmendem Grün. Rings Dürsten
nach Sonne und Frieden.
Die steinernen Städte vergiss.
Fall ins Moos, Gras unterm Mond,
tanz in die endlose Nacht,
sing dir ein Sternenlied.
//tacheles.forumprofi.de/topic.php?topic=4908
und
SIRIUS!
mit:
Egolog
In meinem Kopf sind sie noch, die Geschichten, die flammenden Reden über Freiheit, die zynischen Satiren, die lyrischen Gedichte.
Da küssen sich noch fliegende Fische im Flug, da ist die Nacht ein Liebespaar mit einem großen Mantel, unter dem ich mich verstecke, da bäumt sich noch das Herz auf in purzelnden Buchstaben, und ein blaues Meer spült zärtlich an den Strand, so als gäbe es keine Wut, die Wellen groß wie Häuser schaffen kann.
In meinem Kopf ist noch die Welt eines kleinen Jungen, und ich kann nicht sterben, weil sonst auch die Welt stürbe.
Hier bewahre ich meine Tränen auf, hier halten Umarmungen ein ganzes Leben, Gedanken produzieren Musik, die mich ruhig macht, hier ist meine Bibliothek der ungeschriebenen Bücher, keiner hält mich fest, niemand lässt mich los.
In dieser Welt gibt es keine Zeit und kein Gestern, kein Morgen und keine Endlichkeit, nur ein Universum aus Gedanken, die sich selbst schaffen. Die sich zu Sätzen formulieren können ohne mein Zutun, in einer Sprache, als klänge Musik in ihr.
Und wenn ich dort Musik höre, verwandelt sich alles Schweigen in ein Streicheln, eine Sanftheit, die keinen Schmerz zulässt, eine Geborgenheit, die für Stille ein anderes Wort hat.
Es ist ein Universum aus Wünschen und Gedanken, aus einem Lächeln, das winken kann, aus Farben, für die ich keinen Namen habe.
Und jemand spricht sanft und mit fester Stimme, jongliert mühelos mit den kühnsten Formulierungen, zaubert sich durch Sätze und jedes Wort wird zu mehr Trost, als ich in den Händen habe.
Und ich weiß, dass ich es bin.
Aber keine Geschichte, kein in dieser Welt geschriebenes Gedicht kann heraus, meine Finger auf der Tastatur finden nicht die Buchstaben dieser Texte wieder.
Sobald ich zu schreiben beginne, verschließt sich die Welt in meinem Kopf, alles geht verloren, und die Sterne auf meinem Kopfkissen sind verschwunden.
Manchmal bekomme ich manche Zeilen zusammen, aber die Musik, die die Sanftheit bringt, finde ich nicht in ihnen.
Eine Sequenz aus Bruchstücken, ein zerbröckelnder Torso, nur nicht greifbare Schneeflocken bemühen sich um einen nicht zu einfallslosen Text, mit dem ich mich begnügen muss, keine Stimme mehr, die verzweifelt in die Welt hinausschreit, keine bebenden Wortkristalle, bei denen man schlucken muss.
Die Erwartung der träumenden Zeilen, lustige Wörter, die mit dem Leser tanzen, der Kuss des Autors, der zu Tränen rührt, Buchstaben, die lautlos in die Seele fallen – alles bleibt in meinem Kopf zurück, so, als sollte es so sein, dass ich immer nur der Sirius bleibe.
Sirius
//tacheles.forumprofi.de/topic.php?topic=5002
Schenke der Welt mein Lächeln,
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Auf dem nächsten Platz findet sich meinereiner mit:
Rufmord
Amira träumte von der Bleibe-
perspektive im fremden Land
nur ahnte sie beileibe
nicht die Liebe zum Vaterland
der Teutschen deren Rufe
unverschämt grölend und laut
ausgeatmet zu dem Behufe
dass sich niemand zu bleiben traut –
die leben von unserer Steuer
was kümmert uns deren Gestöhn
wir arbeiten gern mit dem Feuer
die Heime – sie brennen so schön.
scrabblix
//tacheles.forumprofi.de/topic.php?topic=2332
Schenke der Welt mein Lächeln,
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Bei Flüchtlingen hört das Menschsein auf. Wir haben mehr ein Herz für Nazis, wie man heute in Hessen wieder sehen konnte.
Da freut es wenigstens, dass dein notwendiges Gedicht so oft aufgerufen wurde. Glückwunsch, Lotte!
Sirius
Reset the World!
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Meine gute Güte aber auch. Mit wie vielen Beiträgen bin ich denn hier gelistet? Drei mal? Du schmeichelst mir.
Ich schreibe diesen ganzen Blödsinn auf, und bekomme noch Lob dafür? Danke Lotte, obwohl ich das ja gar nicht nötig habe, außer ständig und es ist auch immer zu wenig. Typisch! Es ist ja immer zu wenig! Ein mieses Naturgesetz.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Zitat von scrabblix
Fast wehmütig wird mir beim Einstellen des nächsten Textes, weil ich die Verse von
RICHARD
so sehr mag:
an der habichtskanzel
da lag etwas mond am berg,
es riss mich vom fenster auf den weg,
mit wasser und messer. wolfsauge,
wie lagst du mir im nacken.
ob kind oder mann im wesen,
dem gestirn wars nur ein lächeln wert.
ich, mensch, fand aus eigener kraft
etwas mond am berg.
Richard
//tacheles.forumprofi.de/topic.php?topic=4083 - 169
Was für eine Kraft in Richards Gedichten, ich vermisse ihn regelrecht...!
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Gerne teile ich mir den nächsten Platz mit:
BABS!
Unfall, ein weiterer Dialog zwischen Simone ( M ) & Brigitte ( G ) zwei jungen hübschen Magdeburgerinnen.
Es klingelt, Mone öffnet, die Polizei steht vor der Tür
M: Ja, bitte? – Gitti kommt hinzu.
G: Mone, was ist los?
Polizei: Sie sind Frau Simone Caffier und Frau Brigitte Brandtner?
M / G: Ja, nun erzähln Sie schon, was ist los.
Polzei: Wir müssen Ihnen die traurige Mitteilung machen, dass Ihre Ehemänner Tom Caffier und Manuel Brandtner bei einem schweren Unfall auf der A2 Richtung Berlin tödlich verunglückt sind. Ein Tanklaster auf der Gegenseite durchbrach die Leitplanke, überrollte das Fahrzeug Ihrer Ehegatten und ging in Flammen auf. Wir bezeugen unser herzliches Beileid.
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G: Oh Gott Oh Gott, Mone, was machen wir denn jetzt!!!
M: Erst mal Ruhe bewahren. Tommi und Manuel werden auch nicht wieder lebendig, wenn wir in Panik verfallen.
G: Ich hol mal den Prosecco.
M: Okay, und ich nen Block und Kugelschreiber.
Nach einer guten Stunde und einer leeren Flasche Prosecco:
M: Also, unsre finanzielle Situation sieht glänzend aus. Wobei wir nicht genau wissen, was die Versicherungen zahlen werden.
G: Ich kann ja Falk, ähh Anwalt Persson einschalten.
M: Gitti, wir sind frisch verwitwet, halt mal noch ein bisschen die Füße still.
G: Hast ja Recht. Aber auf die Malediven fahrn wir doch, oder?
M: Natürlich, dass hätten Tommi und Manuel bestimmt genau so gewollt.
G: Willst Du da tauchen?
M: Nee, ganz bestimmt nicht. Versau mir doch nicht die Haare im Salzwasser.
G: Eben, dann bringen wir die Unterwasser-Kamera wieder zurück zum Media-Markt.
M: Und vergiss nicht die Reisen für Tommi und Manuel zu stornieren. Und dann gehen wir schicke Trauer-Klamotten kaufen.
G: Soll ich noch ´n Prosecco aufmachen?
M: Na sicher, das haben wir uns ja heute wohl verdient.
BABS the SPECIAL ONE
//tacheles.forumprofi.de/topic.php?topic=1215
Eines Tages Namen
Tage
zeigten sich zuhauf
gingen
wie sie kamen
hob
den Tag von gestern auf
gab
ihm deinen Namen
scrabblix
//tacheles.forumprofi.de/topic.php?topic=6150
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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