Maria 1
Maria war ein süßes, kleines und munteres Mädchen, mit großen, runden Augen.
Jeder der sieh sah mochte sie und ihre liebe Art.
Eines Tages, kurz nach ihrem 5. Geburtstag, passierte etwas Seltsames.
Eine fremde Frau klingelte an der Wohnungstür und drängelte Maria mitzukommen.
Die Mutter stand wie angewurzelt in der Küche und hielt sich am Tisch fest, aber sie nickte ihr zu.
Das war alles sehr merkwürdig, auch deshalb, weil die Mutter weinte und wieder nickte sie.
Das Mädchen gehorchte und ging mit der Frau mit. Sie brachte sie in ein Auto und fuhr stumm los.
Da Maria zuvor noch nie in einem Auto saß, freute sie sich sogar.
"Wo fahren wir hin?" wollte sie nun wissen. "Fahren wir lange?"
Doch sie bekam keine Antwort und so hörte sie auf mit der Fragerei.
Sie weinte leise vor sich hin. Es begann zu dämmern, Maria bekam Angst.
Solange fuhren sie jetzt schon. Sie hatte Hunger und Durst, müde war sie außerdem.
Sie klagte, aber die Frau störte das nicht weiter. "Hör auf zu jammern Kind, wir sind gleich da."
Plötzlich bog das Auto in eine wunderschöne Straße ein. Links und rechts standen viele blühende Kirschbäume.
Die ganze Straße war mit Blüten bedeckt. "Oh wie hübsch" seufzte Maria und freute sich über diesen Anblick.
Sie drückte ihre Nase an die Autoscheibe. "Wir sind da", sagte die Frau. "Da?" dachte Maria.
Sie standen vor einem großen Haus mit zwei Eingängen, sie gingen den rechten Eingang hinein.
"Hier wohnst Du jetzt" sagte die Frau, brachte Maria in ein Büro und verschwand dann, ohne Worte.
Hinterm Schreibtisch saß eine ältere Dame, sie blickte freundlich drein.
Sie kam auf Maria zu und begrüßte sie: "Guten Abend, Maria. Hattest Du eine gute Fahrt?" Das Mädchen nickte.
"Was passiert jetzt, platzte es plötzlich aus ihr heraus. Tränen schossen ihr übers Gesicht. "Beruhige dich" sagte die Frau.
"Ich heiße Sybille, ich zeige Dir nun alles. Du wirst eine Weile bei uns wohnen."
Maria war zu müde um irgend etwas zu begreifen, geschweige denn, noch eine Frage zu stellen.
Sie wollte nur noch schlafen und so trottete die Kleine mit Sybille durchs Haus, bis sie schließlich zu Bett gebracht wurde.
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Na gut ihr zweie, dann will ich euch nicht länger auf die Folter spannen.
Vielen Dank,
Letreo
Maria 2
Mitten in der Nacht wurde Maria munter. Irgend etwas war komisch in ihrem Bett, es war nass, "oh je, ich hab ins Bett gemacht".
Sie rutschte zur Seite, da stand plötzlich jemand neben ihr, es war Sybille. "Ich hab ins Bett gemacht" sagte Maria.
"Ich weiß, das machen fast alle, die neu hier sind, sagte Sybille." "Schnell, ich mach dein Bett wieder frisch, aber mach das nicht zu oft!"
Noch halbschlafen, legte sie sich wieder hin. Als sie am Morgen erwachte, traute sie ihren Augen nicht.
Sie lag am Ende eines großen Raumes mit so vielen Betten, die sie noch nicht einmal zählen konnte. Bis auf zwei Betten waren alle belegt.
Ein paar Kinder schliefen noch, ein paar saßen im Bett und einige waren, wohl schon aufgestanden.
Maria wurde nicht sonderlich beachtet, sie machte einfach das, was die anderen Kinder machten.
Sie schüttelte ihr Kissen auf, schlug die Bettdecke zurück und zog das Laken gerade, so gut sie es eben konnte.
Dann streckte sie sich und machte 5 Kniebeugen, wie sie es jeden morgen machte.
Eine Frau kam herein, "wo ist die Neue?" Die Kinder zeigten auf Maria und so kam die Frau zu ihr.
"Guten Morgen, Maria, ich heiße Carmen.Ich zeige Dir jetzt wie das hier so läuft bei uns. Du bist hoffentlich ausgeschlafen?
"Maria sagte nix."Hier sind schon mal Pantoffeln, stell sie am besten abends unter dein Bett." "Hier ist Deine Waschtasche, da ist alles drin,
was du brauchst." Sie brachte Maria in den Waschraum und sagte: "Beeil dich, in 10 Minuten bin ich wieder da.
"Im Waschraum befanden sich 12 Waschbecken, über jedem war ein Spiegel angebracht und 4 Toiletten gab es.
Alles sah sehr sauber aus. Sie machte eine schnelle Katzenwäsche und wartete auf Carmen. "Oh das ging ja flott, staunte Carmen, "
dann können wir ja schnell noch deine Haare machen." "Wie meinst du das?", wollte Maria wissen. Noch bevor sie eine Antwort bekam,
fing Carmen an ihr die Haare abzuschneiden. "Weißt du, wir haben hier viel mit Läusen zu tun, deshalb müssen alle die Haare kurz tragen, "so fertig."
Oh je, auf dem Boden lagen Marias schöne, braunen Locken..."Heul nicht, das wächst doch wieder."
"Nun zeig ich dir den Speisesaal, du musst doch hungrig sein."
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Danke, Sirius.
Hier der letzte Teil.
Maria 3
"Du hast Glück", sagte Carmen,"am Sonntag sind nicht so viele Kinder hier und deshalb frühstücken wir alle gemeinsam."
Die Jungs saßen auf der rechten Seite und die Mächen auf der linken Seite, vorn die Kleinen und hinten die Großen.
Es war auffallend ruhig."Guten Morgen" hieß es mehrmals.
Auf den Tischen stand 1 Korb mit Brot, hell und dunkel, dann jeweils ein Schälchen mit Butter, eins mit Marmelade und eins mit Leberwurst.
Maria stellte sich in die Reihe, sie bekam einen Teller, Besteck und einen Becher. Zu trinken gab es Tee oder Malzkaffee.
Maria schaute sich um und setzte sich an einen freien Tisch. Plötzlich kicherten die Kinder.
Ein Mädchen sagte: "Da sitzen nur die Erzieher, komm doch zu mir." Maria folgte, wenn auch sehr unbeholfen, dieser Einladung.
"Bist neu hier, wa?", fragte das Mädchen. Maria nickte stumm. "Guten Appetit." Maria aß drei Scheiben Brot, eins mit Butter, eins mit Marmelade und eins mit Leberwurst.
Sie hatte wirklich großen Hunger. Nach dem Essen, stellte sie das schmutzige Geschirr in die Durchreiche.
Von hier aus konnte man in die Küche sehen. Sie merkte ziemlich schnell, dass das nicht erwünscht war.
Im Speisesaal war es noch immer erstaunlich leise, bei so vielen Kindern, beinahe unheimlich. Maria schaute in die Runde und
tat gelangweilt, als sie plötzlich einen Hieb in die Seite bekam."He, pass doch auf" sagte Maria. "Schuldigung" sagte der Junge
"war keine Absicht. Du bist neu hier, wa? Wie heißt Du?" "Ich heiße Maria und ja, ich bin neu hier." "So so, Maria heißt Du, interessant.
Ich heiße Jürgen, ich hatte mal eine kleine Schwester, die hieß auch Maria." "Wieso hieß?" "Weiß nicht, sie war noch ein Baby, als ich hier her kam."
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