Die lyrischen Leiden von Stalins Liebling
Anna Achmatovas Gedichte erzählen von Sehnsucht und Verlust, Liebeslust und -leid. Und vom Grauen, den Blutströmen des 20. Jahrhunderts. Achmatova hat das alles erlebt. Und in „Poem ohne Held“ verarbeitet.
Dieser Dichterin wurde alles im Übermaß zuteil: Erfolg und Anerkennug, ja die Liebe ihrer Leserinnen und Leser, aber auch Leid und Verfolgung und Unterdrückung. Sie galt als Ikone des Widerstands, hat Oden auf Stalin geschrieben und nach eigenen Angaben anderthalb Jahre ihres Lebens mit Warten auf Nachricht ihrer Angehörigen in sowjetischen Gefängnishöfen verbracht.
Wer ihr ein Denkmal errichten wolle, schrieb sie am Endes ihres berühmten Langgedichts „Requiem“, solle es in so einem Gefängnishof tun.
Als die 1889 in Odessa geborene Anna Gorenko im Alter von elf Jahren Verse zu schreiben begann, fürchtete ihr Vater, ein Marineingenieur, um seinen guten Namen und zwang sie zu einem Pseudonym. Sie nannte sich nach ihrem bulgarischen Urgroßvaters Achmat, der Rest ist Literaturgeschichte.
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