Sehr geehrte Samen und Sperrmen,
und schon haben wir das übliche Missverständnis zwischen Leser und Schreiber. Ist doch deprimierend; Samen sind veraltete Lappen und Sperrmen ist ein Sänger! Da sich weder die einen, noch der andere in der Nähe befinden, muss nun niemand komisch gucken.
Heute schreibe ich nämlich keine Geschichte. Ich wachte auf, und etwas in mir schrie: Hör auf! Wie lange willst du noch die Augen vor den Tatsachen verschließen? Du bist schreibophil, süchtig! Alle Symptome beweisen es: Steigerung der Dosis, ständiges Kreisen der Gedanken um Geschichten. Interessenverlust, Stimmungsschwankungen, Übelkeit, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Panikattacken, Krampfanfälle, Frieren, wahlweise Schwitzen …
Das nennt sich dysfunktionaler Gebrauch weil psychische oder soziale Anforderungen beeinträchtigt sind.
Unruhig umkreist meine Dichterstirn das lockende Angebot, wieder rückfällig zu werden. Nur ein bisschen. Ich könnte ja mit Kugelschreiber auf Papier schreiben, das wäre nicht ganz so schlimm. Das Ganze sei doch keinen kalten Entzug wert. Mein innerer Schweinehund wird immer unruhiger: Ey, nur ein Wort, höchstens einen Satz.
Aber ich bleibe hart! Jetzt schon seit 45 Minuten.
(…)
Genug. Ich kann nicht mehr. Ich werde nun schon wieder mal schon wieder rückfällig (Der Rückfall ist das Schönste am Entzug) und schreibe gierig 193 Worte innerhalb von 10 Minuten.
Mea culpa.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Na, du hast vielleicht Sorgen! Da würde ich noch für bezahlen, wenn ich die hätte.
Ich wüsste genug zu schreiben, hab aber keine Zeit. Was kommt eigentlich nach dem Rentenalter?
Aber uns soll es recht sein.
Sirius
Reset the World!
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