Ganz schön hässlich
Wer Hygge sucht, ist bei US-Autorin Ottessa Moshfegh an der falschen Adresse. Sie erzählt hoffnungslose Geschichten von verpfuschten Leben - und das brillant.
Jedes Jahr in den Sommerferien zieht es die geschiedene Lehrerin, Ich-Erzählerin der Geschichte "Ich mische mich unters gemeine Volk", nach Alna, ein heruntergekommenes Provinznest, wie es Tausende in den USA gibt. Die meisten Geschäfte haben längst dichtgemacht, nur an Fast-Food-Läden ist kein Mangel. Und an Drogen. Dreimal die Woche besorgt sich die namenlose Erzählerin bei den "Zombies" in der Toilette des Busbahnhofs Stoff. Ansonsten tut sie möglichst wenig in diesen Sommerwochen, sie genießt und teilt das Desinteresse der Bewohner Alnas, einer Stadt deren Trostlosigkeit für sie "etwas Tröstliches" hat.
Ein bisschen wirkt diese Geschichte aus Ottessa Moshfeghs Storyband "Heimweh nach einer anderen Welt", in den USA bereits 2017 erschienen, wie eine Vorstudie zu ihrem Roman "Mein Jahr der Ruhe und Entspannung" aus dem Jahr 2018, der ihr auch hierzulande große Aufmerksamkeit einbrachte. Darin erzählt die heute 38-jährige US-Amerikanerin von einer jungen New Yorkerin, die mithilfe von Psychopharmaka Schlaf und Vergessen sucht; und selten war es so aufregend, jemandem beim Nichtstun zu beobachten.
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https://www.spiegel.de/kultur/literatur/...f7-d24854a962fe
Reset the World!
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Ottessa Moshfegh - den Namen muss ich mir merken, ich glaube, das ist etwas für mich.
Danke für den Tipp, Sirius!
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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