Die Ausbeuter
Die wichtigste Naturschutzorganisation der Welt steht unter dem Einfluss von Trophäenjägern und der Modeindustrie. Unter dem Deckmantel des Artenschutzes boomt das Milliardengeschäft mit bedrohten Tierarten.
Ein mächtiger Naturschützer, der mit einem Jagdgewehr posiert. Ein Abteilungsleiter einer deutschen Behörde, der nach seiner Pensionierung in Europas mächtigsten Lobbyverband für Trophäenjäger wechselt. Ein Artenschutz-Experte, der die chinesische Regierung dafür preist, dass sie den Handel mit Körperteilen von Tigern und Nashörnern wieder erlaubt.
Die drei Männer haben eines gemeinsam: Sie vertreten die Ansicht, dass Trophäenjagd gut für den Artenschutz ist. Und noch etwas: Sie sind alle Mitglieder in der Weltnaturschutzunion IUCN. Der Organisation, welche die sogenannte „Rote Liste“ herausgibt.
Wer an die „Rote Liste“ denkt, geht davon aus: Hier haben unabhängige Experten gearbeitet, um möglichst viele Tiere zu schützen. Mehr als 30.000 bedrohte Tier- und Pflanzenarten stehen derzeit auf der Liste, mit Daten über Bestände und ihre Verbreitungsgebiete.
Doch Recherchen von BuzzFeed News zeigen: Die Industrie arbeitet seit Jahrzehnten daran, die Weltnaturschutzunion IUCN zu beeinflussen – und dadurch das Milliardengeschäft mit bedrohten Tierarten auszuweiten. Es geht um Interessenkonflikte und Kontakte leitender Mitglieder in die Trophäenjagd oder zu Herstellern von Luxusmode. Es geht um handelskritische Artenschützer, die aus Fachgruppen ausgeschlossen werden. Es geht um Auftragsforschung und interne Konflikte.
Eine Pressesprecherin der IUCN schreibt auf Anfrage von BuzzFeed News, dass die demokratische Struktur der Organisation garantiere, dass Entscheidungen nicht unangemessen beeinflusst werden. Alle 1300 Mitgliedsorganisationen seien vor der Aufnahme geprüft worden.
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