Die Unsichtbaren
Immer schneller, immer billiger: In deutschen Unternehmen arbeiten Menschen aus der Ukraine unter ausbeuterischen Bedingungen. Kriminelle Vermittler locken sie offenbar mit falschen Versprechen.
Anna kennt zwei deutsche Wörter: Strafe und schneller.
Zehn Stunden am Tag packt sie Autoteile in Kartons und klebt Sticker darauf.
Annas Kolleginnen essen heimlich Bananen auf der Toilette. Würden die Aufseherinnen das sehen, würden sie den Frauen den Lohn kürzen.
Um vier Uhr morgens ist Anna aufgestanden, um sich in eine Schlange zum Waschen zu stellen. 50 Leute leben in dem Haus, aber es gibt nur eine Dusche. Im Bad schimmelt es, in der Küche haben sie nicht mal eine Tasse für Kaffee. Anna gießt sich Haferflocken in einen Plastikbecher mit heißem Wasser.
300 Euro zahlt Anna für ein Bett hier jeden Monat. Einen Euro pro Tag muss sie für Benzinkosten zahlen, außerdem verlangen die Vermittler von ihr weitere 20 Euro pro Monat, angeblich um den Multivan abzubezahlen. Fünfzig Euro kosten ihre Arbeitsschuhe.
Anna hat jeden Morgen Angst, dass die Polizei sie kontrolliert. Sie muss sich mit 15 anderen Frauen und Männern aus der Ukraine in einen Multivan quetschen. Der Bus ist immer zu voll.
Um sechs Uhr morgens beginnt Anna ihre Schicht. In der Lagerhalle ist es kalt. Anna ist zu dünn angezogen, ihre Füße frieren. Die Arbeit ist schwer, aber am Ende wird Anna nichts verdienen. Sie wird ihren Arbeitgebern Geld schulden. Männer, vor denen sie sich fürchtet. Deshalb ist ihr Name geändert.
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