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Der Sinn des Ganzen

#1 von Sirius , 19.03.2020 17:19

Anne Tyler: „Der Sinn des Ganzen“ – Der Korrekte

Anne Tyler, Meisterin der Alltagsschilderung, erzählt in „Der Sinn des Ganzen“ von einem furchtbar pingeligen Mann.
Vielleicht fordert Anne Tyler sich auch selbst heraus mit dem allerersten Satz ihres neuen Romans: „Man wüsste wirklich gern, was im Kopf eines Mannes wie Micah Mortimer vor sich geht.“ Denn im Folgenden erzählt sie von einem Mann, der so unauffällig, so wenig bemerkenswert ist, dass Nachbarn ihn kaum ausreichend beschreiben könnten, würde er einmal wegen etwas Unerhörtem etwa von der Polizei gesucht. Allerdings: Micah Mortimer tut nichts Unerhörtes. Noch nicht einmal etwas, das mit einem kleinen Bußgeld bestraft würde. Anne Tylers Kunst besteht nun in dem schmalen, in dieser Woche erschienenen Roman „Der Sinn des Ganzen“ darin, dass die Leserin tatsächlich gern wüsste, was im Kopf eines lediglich im Peniblen und Akkuraten überdurchschnittlichen Mannes wie Micah Mortimer vor sich geht, obwohl sie den Verdacht hat, sie würde ihn im wahren Leben schrecklich uninteressant finden.

Also: Micah ist Anfang 40, wohnt im Norden Baltimores, fährt einen Kia, an dem er das Magnetschild „TECH EREMIT“ befestigt, wenn er dienstlich unterwegs ist. Dienstlich bedeutet selbstständig, denn Micah Mortimer ist der einzige „Tech-Einsiedler“ seiner kleinen Firma, er kümmert sich um störrische Computer, Modems, Router, Kabelverbindungen. Im Nebenjob ist er Hausmeister in dem Mietshaus, in dem er wohnt. Als Hausmeister muss er ein Traum sein: pünktlich, zuverlässig, korrekt. Als Partner – von Cass, Lehrerin, die freilich nicht bei ihm wohnt –, reicht es ihm, wenn er „keinen Grund zum Unglücklichsein“ hat. Und den hat er nicht (wie er findet), da die Beziehung „eingespielt“ und Cass „im Großen und Ganzen (...) eine vernünftige Frau“ ist. Dies und dazu feste Gewohnheiten sind etwas, das Micah Mortimer wirklich zu schätzen weiß.

Weiterlesen:

https://www.fr.de/kultur/literatur/anne-...e-13576058.html


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Sirius
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