Geburtstag, ein weiterer Dialog zwischen Simone ( M ) & Brigitte ( G ) zwei jungen hübschen Magdeburger Ehefrauen.
M: Ich merke, Du trägst Neuigkeiten mit Dir rum, die Du unbedingt loswerden musst.
G: Messerscharf erkannt.
M: Und ich wette mit Dir, es betrifft den gestrigen Geburtstag von Thorsten.
G: Stimmt. Und dieser achtzehnte Geburtstag wird bei mir bestimmt nicht so schnell in Vergessenheit geraten. Gefeiert haben wir bei Mama und Papa zu Hause.
M: Und wer war alles da?
G: Also, Mama und Papa, ich und Manuel, Thorsten und seine Chantall und Tata: Chantalls Eltern.
M: Boah, was sind´n das für welche?
G: Erstaunlicherweise keine Assis. Eigentlich ganz coole Leute. Ben, also Benjamin ihr Vater, der ist Musiker, der spielt Piano.
M: Und die Mutter? Arbeitet die auch? Oder blättert die bloß die Noten für ihren Alten um.
G: Nee, die ist Hausfrau und bäckt für ihr Leben gern. Die hat zwei tolle Torten mitgebracht.
M: Und wie heißt die?
G: Gerlinde, aber Ben nennt sie Gitti, stell Dir das mal vor. Ich hab vorgeschlagen, wir nennen sie Lindi, schließlich bin ich Gitti. Zwei Gittis, das geht ja nu mal gar nicht.
M: Haste recht. Es gibt nur eine Gitti, unsre Gitti, the Queen of Magdeburg.
G: Naja, war alles sehr harmonisch, aber dann gabs doch noch den großen Knall.
M: Was denn, haben sich die zukünftigen Großväter geschlagen?
G: Nee, das nicht, aber Thorsten wurde ohnmächtig.
M: Wie? War die Torte vergiftet?
G: Quatsch, bei Chantall setzten die Wehen ein.
M: Ach du Scheiße. Die war schon im neunten Monat?
G: Ja, aber ferkeln war eigentlich erst in zwei Wochen angesagt.
M: Na, das war doch mal ´n Geburtstag. Und wie gings weiter?
G: Mutti hat das Zepter übernommen. Als Oberschwester des Uni-Klinikums genau die richtige Aufgabe für sie. Das Schlafzimmer wurde zur Entbindungsstation. Ich war grad in der Küche um Sekt zu suchen, da plärrte es. Das Jör war da. Ein kleener Stangenpisser.
M: Glückwunsch, Tante Gitti. Und? Hat Thorsten die Geburt mitgekriegt?
G: Die Pfeife, als es rausgeflutscht ist, wurde er wieder ohnmächtig. Ich hab mich für das Weichei geschämt!!
M: Also wirklich, das geht ja nu mal gar nicht!!!
G: Die Männer haben ihn ins Bett neben Chantall gelegt, guck mal, ich hab ´n Bild gemacht.
M: Äh, Boah, was issen das fürn tolles Bild da hinter den Betten?
G: Is kein Bild, is ne Kalaschnikov, die hat Papa nem Russen nach der Wende für hundert West-Mark abgekauft.
M: Geil!!! Ach so, hat das Kind schon einen Namen?
G: So ganz einig ist man sich noch nicht. Ben, also Chantalls Vater, will unbedingt den Namen Dinu für den Erpel. Weil sein Vorbild der große Pianist Dinu Lipatti ist.
M: Was hat denn übrigens Chantall fürn Familiennamen?
G: Pander. Da passt eigentlich Dinu ganz gut. Naja, ist mir eigentlich egal, ich nenn den sowieso nur Erpel.
M: Alles in Allem habt Ihr ja zwei Geburtstage gefeiert und in dieser Konstellation kommt das bestimmt recht selten vor.
G: Ähh, weißte was? Ich werde mal nen Artikel an die Magdeburger Volksstimme geben, mit Fotos. Is das ne Idee?
M: Aber nich, dass die die Kalaschnikov überm Bett sehen.
G: Nee, die schneid ich raus.
Was kostet die Welt - Ich nehm zwei.
Beiträge: | 835 |
Registriert am: | 03.11.2015 |
Ein eigenes Forum erstellen |