Bevölkerungsscanner: Einsatz von Palantir-Software
Hessens Krisenstab erntet Kritik für Einsatz von Palantir-Software
Der hessische Corona-Krisenstab will für die Logistik im Krankenwesen ein Programm des umstrittenen Unternehmens Palantir nutzen.
Die Software "Foundry" soll helfen, ein umfassendes Lagebild aus Verteilung von Infektionen, Bettenkapazitäten in Krankenhäusern und Schutzausstattung zu schaffen.
Bundestagsabgeordnete der Grünen und Linken kritisieren den Einsatz der Software.
Von Jannis Brühl
Hessens Covid-19-Krisenstab nutzt bald Software des US-Unternehmens Palantir, um den Überblick über die Corona-Krise zu behalten. Das bestätigte das hessische Innenministerium der SZ. Das Programm, das der Krisenstab einsetzen will, heißt "Foundry". Es handelt sich um eine so genannte Datamining-Software. Wie andere Programme von Palantir führt auch dieses Daten aus verschiedenen Quellen zusammen, um Verbindungen zwischen Informationen zu ziehen, die Menschen in kurzer Zeit nicht sehen könnten. In seiner Ursprungsversion wurde Foundry für Unternehmen entwickelt, um etwa ihre Lieferketten zu analysieren.
Nun soll es die Covid-19-Pandemie praktisch in Echtzeit darstellen, erklärte ein Sprecher des hessischen Innenministeriums: "Der Landeskrisenstab plant die Nutzung einer Software der Firma Palantir, um allgemein zugängliche Informationen, wie die Verteilung von Infektionen mit dem Coronavirus, Bettenkapazitäten oder die Versorgung mit Schutzausstattung in einem umfassenden Lagebild darzustellen." So solle die aktuelle Situation schnell bewertet werden und "Hilfe und Material dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden".
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https://www.sueddeutsche.de/digital/coro...lantir-1.488456
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