Software liefert Erfolgsrezept für Hits
Was macht einen Song zu einem Hit? Britische Forscher glauben, in Form einer Kombination aus 23 Merkmalen eine Antwort auf diese Frage gefunden zu haben. Sie entwickelten eine Software, die Lieder auf ihr Hitpotenzial untersucht - mit hoher Trefferrate.
Die Wissenschaftler um den Mathematiker Tijl de Bie von der Universität Bristol untersuchten die Hits der britischen Top 40 seit 1961. Ihre Software konnte den Hitparadenplatz eines Songs mit 60 Prozent Genauigkeit vorhersagen, verlautbarten die Forscher in einer Presseaussendung.
Charakteristika wie Lautstärke, Tanzbarkeit und Harmonie bzw. Disharmonie des Klangs flossen in die Gleichung ein, die Auskunft über die Hitqualitäten eines Liedes geben sollte. Die Forscher ließen alle Hitparadenneueinstiege der letzten 40 Jahre in ihre Analyse einfließen. Als Ergebnis konnten sie nicht nur die Topplatzierungen mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagen, sondern erlebten auch so manche Überraschung. Dass etwa "November Rain" von Guns N' Roses oder "Albatross" von Fleetwood Mac die Hitparade stürmten, hätte sich mit der Software nicht vorhersagen lassen.
Andere Songs wiederum hätten viele Hitqualitäten aufgewiesen, für eine Topplatzierung hat es aber dennoch nicht gereicht, schildern de Bie und seine auf künstliche Intelligenz spezialisierten Kollegen, die Methode und - nachhörbare - Ergebnisse unter scoreahit.com veröffentlichten. Eines betonen die Wissenschaftler: Ihre Analyse sei keine Hörempfehlung. Auch Songs, die in ihrer Untersuchung hohes Hitpotenzial aufweisen, seien manchmal schwer auszuhalten. Eine generelle Tendenz lasse sich über die letzten 40 Jahre festmachen: Erfolgreiche Musik wurde tanzbarer und lauter.
science.ORF.at
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