Tragikomischer Roman "Sarah."
So ein Leben ist sinnlos, mit oder ohne Mops
Scott taumelt durch seine Ehe wie ein Comicheld, der staunt, was ihn nach dem Umblättern erwartet. Zärtlich und spöttisch nimmt Scott McClanahan seine Romanfigur an die Hand.
Wenn die Frau sagt, sie möchte die Scheidung, und der Mann fragend antwortet, ob sie nicht lieber Sex will, dann ist klar: Diese Ehe ist nicht mehr zu retten. Alles verwirkt. Zwar alles auch probiert, zu retten, was ohnehin schon kaputt war, doch nie so wirklich dran geglaubt: "Ich war eine Narbe. Ich war eine riesige menschliche Narbe."
Und die Narbe schmerzt, erzeugt so ein Jucken in der Seele, das einen verrückt machen kann. Scott wählt den Alkohol, um das fürchterliche Gefühl zu unterdrücken, dazu nimmt er auch gleich noch handvollweise Paracetamol. Allerdings das für Kinder. Das wirkt nur lachhaft, also kotzt er es wieder aus, speit sich frei und bleibt trotzdem gefangen in seinem Unglück.
Man möchte ihn packen am ungewaschenen Haarschopf. Denn Scott wohnt da schon eine Zeit lang in seinem Auto auf dem Walmart-Parkplatz, betrachtet irritiert das Konsumverhalten der Einkaufswagenlenker und ergeht sich in aufmunterndem Selbstmitleid. Im Grunde bestehen wir doch nur aus chemischen Bestandteilen, vergleichbar mit denen eines Schokoriegels, denkt er. Möglich, es kommen noch ein paar Sterne dazu. Das sind dann die Träume.
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https://www.spiegel.de/kultur/literatur/...0f-fe8ce85622e0
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