Trotz Job kein Mietvertrag
Wohnungslosigkeit trifft mehr Familien und auch Leute in Arbeit. Notunterkünfte müssen wegen des Coronavirus ihre Bettenzahl verkleinern.
Jürgen Mark ist vorbereitet. „Wir machen das ja schon seit März, dass wir uns mit der Pandemie beschäftigen“, sagt der langjährige Leiter der Notunterkunft Franklinstraße in Berlin der taz. In der Notunterkunft werden die Obdachlosen ab 18 Uhr immer nur paarweise eingelassen, sie tragen Masken, wenn nicht, bekommen sie eine.
Die Ankommenden waschen sich die Hände, kriegen dann Desinfektionsmittel draufgesprüht. 62 Betten hat die Einrichtung, 11 weniger als vor der Pandemie. Aus den Vierbettzimmern wurden Dreibettzimmer, 20 Stühle weniger stehen im Aufenthaltsraum. Alles nur, um Abstand zu schaffen.
„Aufgrund der Coronaprävention und des Abstandsgebotes muss man damit rechnen, dass es weniger Kapazitäten in den Notunterkünften gibt“, sagt Werena Rosenke, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W). Die BAG W legte am Donnerstag ihren Jahresbericht vor.
In dem Bericht zeigte sich, dass auch zunehmend Familien von Wohnungslosigkeit bedroht sind und ohne eigenen Mietvertrag in beengten Mitwohnverhältnissen oder Unterkünften der Kommunen oder freier Träger leben müssen.
Der Bericht bezieht sich auf die Statistik von 2018 und hat sowohl die Daten Wohnungsloser als auch von Wohnungslosigkeit bedrohter Personen erfasst, die in Beratungsstellen und Unterkünften vorstellig werden.
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https://taz.de/Neue-Zahlen-zu-Obdachlosigkeit/!5713579/
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