Coronakrise
Gastronomen droht Pleitewelle
Jeder siebte Gastronomiebetrieb ist laut der Auskunftei Crif Bürgel insolvenzgefährdet. Am höchsten ist das Risiko in Sachsen-Anhalt, wo Wirte jetzt Klagen gegen die neuen Corona-Einschränkungen prüfen.
Angesichts der Coronakrise warnt die Wirtschaftsauskunftei Crif Bürgel vor einer Pleitewelle in der Gastronomie. Bis Ende Oktober seien mehr als 8300 Restaurants, Gaststätten, Imbisse und Cafés in Deutschland insolvenzgefährdet, heißt es in einer Analyse, aus der die Deutsche Presse-Agentur zitiert. Das seien 14,5 Prozent der untersuchten Betriebe. Im Februar - bevor Gastronomen in der ersten Corona-Welle schließen mussten - hatte Crif Bürgel den Anteil insolvenzgefährdeter Gastronomiefirmen auf 10,2 Prozent taxiert.
Die Wirtschaftsauskunftei, die die finanzielle Lage von 57.300 Gastronomiebetrieben analysierte, errechnet damit von Februar bis Oktober einen prozentualen Anstieg um gut ein Drittel (33,9 Prozent). Die Situation vieler Restaurants, Gaststätten, Imbisse und Cafés dürfte sich noch deutlich verschlimmern. "Im 1. Quartal 2021 könnte jedes fünfte Unternehmen aus der Gastronomie insolvenzgefährdet sein", sagte Geschäftsführer Frank Schlein.
Auf die Branche kommen mit schärferen Corona-Regeln harte Zeiten zu: Gastronomien wie Restaurants, Bars und Kneipen sollen vom 2. November an für den Rest des Monats geschlossen bleiben, entschieden Bund und Länder nach Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch in Berlin. Davon ausgenommen ist nur das Liefern und Abholen von Speisen für den Verzehr zu Hause.
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