Muss Applaus genügen?
Löhne von Pflegekräften steigen nur leicht
Viel ist die Rede von den "Corona-Helden" in der Pflege, die in der Pandemie oft über das normale Maß hinaus für ihre Patienten da sind. Im Frühjahr ist Balkon-Applaus für Pflegekräfte en vogue. Doch im Portmonee spiegelt sich die Anerkennung noch nicht wider, wie aus neuesten Daten hervorgeht.
Pflegekräfte in Krankenhäusern und Heimen haben trotz der Corona-Krise nur eine magere Lohnerhöhung bekommen. In Krankenhäusern ist der Bruttostundenlohn zwischen dem zweiten Quartal 2019 und dem zweiten Quartal 2020 für Vollzeitbeschäftigte um 1,01 Euro gestiegen, in Pflege- und Altenheimen um 86 Cent. Das geht aus Zahlen hervor, die die Linksfraktion im Bundestag beim Statistischen Bundesamt erfragt hat.
Das seien zwar jeweils rund drei Prozent, aber keinesfalls angemessen, urteilte die Linksfraktion. "Der Applaus der Bundesregierung im Frühjahr war offensichtlich Heuchelei", sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch. "Diese miese Lohnentwicklung ist nicht nur ungerecht, sondern auch ein Pandemiebekämpfungsversagen. Der Beruf wird dadurch nicht attraktiver." Mit einer deutlich besseren Bezahlung seit März gäbe es mancherorts weniger Personalprobleme in Kliniken und Heimen, weil Aussteiger in den Beruf hätten zurückkommen können, betonte Bartsch. "Für einen Euro mehr kommt allerdings niemand zurück."
Für Pflegekräfte im Öffentlichen Dienst hatten sich Ende Oktober die Tarifparteien auf Verbesserungen geeinigt. Diese greifen jedoch erst ab März 2022. Dann sollen die Beschäftigten monatlich 120 Euro mehr erhalten. Dazu kommt die Aufstockung bestehender Zulagen, wenn eine Pflegekraft auf Intensivstationen oder in Wechselschicht arbeitet. Zudem steigen die Löhne gemäß der Tarifeinigung im Öffentlichen Dienst generell am 1. April 2021 um 1,4 Prozent, ein Jahr später noch einmal um 1,8 Prozent.
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https://www.n-tv.de/politik/Loehne-von-P...le22208286.html
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