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Der Tod. Ein Erfahrungsbericht.

#1 von Karl Ludwig , 16.04.2021 06:12

Letztens fiel mir doch kein anderer „Opener“ ein, als genau dieser Satz. Dar ob schwer beschämt zog ich Leine um den Block und bei dieser Gelegenheit traf ich auf ein nettes Mädchen (18+), ein seltenes Ereignis. (18+) deswegen, weil ich keine Ahnung habe, was mir der Affe im Herzen des Seins noch so ins Hauptbuch schreiben wird. Könnte ja romantisch werden, …, die Hoffnung soll ja zuletzt sterben.

Sie war in ein weißes, ziemlich Mieder betonendes Kleid gewandet. Mit Rüschen, Klöppelsaum und Dekolleté. Aber warum sie eine Sense dabei hatte? Nette Mädchen finden doch immer einen Kerl, der das Sensen besser als sie beherrscht. Aber was für ein Prachtexemplar! Schlank, irgendwie leicht bedrohlich, irgendwie scharf. Ja, die Sense auch.

„Hey, schon mal mit einem Nasenbär gebumst?“ In gepflegtem Partygeplauder kann mir keiner das Wasser reichen.

„Wieso kannst du mich sehen? Ihr Todgeweihten stopft uns anthropomorphe Allegorien doch sonst immer in den blinden Fleck. Und wer den Tod dann schlussendlich doch mal sieht, kann nicht mehr darüber berichten.“

„Bitte? Wir Todgeweihten? Du entitätest hier eine gruselige Fantasie? Bist du nicht etwas zu lieblich für so einen Job? Ich meine ja nur. Was ist mit diesem grinsenden Kleiderbügelhaufen aus Knochen? Dem bin ich nämlich schon oft begegnet, vermutlich nach Einnahme von Zentralnervensystem stimulierenden Substanzen. Wer weiß, vielleicht kann ich …“

„Lieblich?!!“

„Nun, ich habe schon hässlichere Mädchen schön gefunden.“

„Duck dich Sterblicher! Ich mache ein Praktikum beim Meister Hein. Er hat genug und will in Emeritierung.“

„…“

„Kannst du dir vorstellen wie das ist, seit Äonen die Seelen aller Lebewesen zu befreien, aber nicht zu wissen, was hinter dieser Tür verborgen ist, zu der mein Meister sie alle begleitet? Selbst Amöben und Schnabeltiere, die aber wenigstens nie auf einer Schachpartie bestehen wollen, wenn sie ihn erfahren.“

„…“

„Deswegen habe ich einfach gesagt: „Meister, sie können ruhig ruhig bleiben. Ich habe den Kniff kapiert: Mehr positives Erleben, weniger negatives Ableben unserer Klienten.“

„…“

„Genau das hat er auch gemeint!“

„…“

„Aber wenn du schon so involviert daherkommst, könntest du mir sagen, wo ein gewisser Herr Saligmann wohnt? Bei uns in der Registratur herrscht Chaos und alle Rechner stürzen ab, wenn man nach diesem Typen sucht.“

„Ganz weit weg. Hier bist du völlig verkehrt. Nö. Den gipps hier nicht. Der ist verzogen. Irgendwie, irgendwann nach irgendwohin verschwunden.“

„Schade. Er wollte doch immer in den Armen einer schönen Frau sterben; ich hätte ihn glatt zu Tode geschmust. Und ab morgen ist der Chef wieder der Chef. Pech gehabt.“

„Puh!“


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Karl Ludwig  
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zuletzt bearbeitet 16.04.2021 | Top

RE: Der Tod. Ein Erfahrungsbericht.

#2 von Sirius , 16.04.2021 17:08

Ja, die Chance hast du nun verpasst, Karl-Ludwig, und vermutlich musst du nun in den polnischen Armen einer Pflegerin sterben. Hier bei uns ist die Hölle besser vernetzt, und der Chef macht sich noch persönlich auf dem Weg, scheitert gelegentlich aber noch an den Abstandsregeln. Man muss sich um alles selber kümmern.

Aber das war wieder eine feine und lustige Idee und wie immer humorvoll umgesetzt!

Sirius


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Wieder mal: Aus lauter Dafke
Tilidin. Ein Erfahrungsbericht.

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