Doppelstandards der Lebensmittelkonzerne: Andere Länder, schlechtere Qualität
Palmöl statt Sonnenblumenöl, Glukose-Fruktose-Sirup statt Zucker: Lebensmittel mit demselben Namen und derselben Verpackung sollten innerhalb der EU stets dieselben Zutaten enthalten – doch das ist nicht immer der Fall.
Die Vorwürfe waren schwerwiegend: Lebensmittelkonzerne würden in den neuen mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten Produkte verkaufen, die von deutlich minderer Qualität seien, als jene, die in westeuropäische Staaten in den Supermarktregalen liegen.
Vor zehn Jahren ließ der slowakische Verbraucherverband die Qualität von Lebensmitteln in unterschiedlichen EU-Staaten testen. In acht Ländern kauften die Verbraucherschützer unter anderem Softdrinks sowie Schokolade und analysierten deren Inhalt. Der, so stellten sie fest, unterschied sich deutlich von Land zu Land.
Von der Studie erfuhren Lebensmittelkontrolleure und Verbraucherschützer anderer mittel- und osteuropäischen Länder. Sie begannen ebenfalls Lebensmittel zu kaufen, zu testen und die Ergebnisse in Studien zu publizieren. Sie sammelten Indizien dafür, dass es einen Doppelstandard bei der Lebensmittelqualität in der Europäischen Union gab.
Anfang 2017 zürnte der damalige tschechische Landwirtschaftsminister Marian Jurečka, dass der Osten es leid sei, „Europas Mülleimer“ zu sein. Der damalige bulgarische Premier Bojko Borissow warf der EU sogar vor, in der Union herrsche eine „Lebensmittel-Apartheid“.
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https://www.investigate-europe.eu/de/202...l-qualitaet-eu/
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