Ein Gedicht
Ein Gedicht kann
Formel sein für Erdachtes, Nichtexistentes.
Erlernbare, lehrbare Magie -
wie manche Künste des Daseins.
Ein Gedicht kann
ein Stein sein, glatt und geschliffen,
über die blitzende Flut geworfen -
vier, fünf Mal springt er.
Ein Gedicht kann
ein Glas Wasser, ein Stück Brot sein,
billig und doch unersetzlich.
(Wüstengänger, Kerkerbewohner wissen es)
Ein Gedicht kann
ein Tier sein, warm, atmend.
Es nimmt dich, du nimmst es.
Ein Gewächs. Es duftet. Du riechst es.
Ein Gedicht
kann eine Hand sein,
wegweisend, helfend, grüßend.
Wer ihrer nicht bedarf, mag sie ausschlagen.
Ich gebe dir meine Hand.
Rudolf Hagelstange
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