Heideblüte mit Kind
im Rahmen,
dort, wo die Geister sind.
Da hängt
ein Knochen aus dir,
jeder darf daran reißen.
Bloß eine Gardine,
Graustaub, morgendick,
bewegt im Wind.
Da schläft
ein Käsebrot, jahrzehntelang,
jeder darf daran beißen.
(weegee)
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Wie so oft, lässt du mich als Leser grübelnd in deinen Zeilen verweilen, lieber Jörn. Klar ist, dass es irgendwie um Mutter geht, steht ja schon in der Überschrift. Mutter, als Kind auf einem alten Foto, gerahmt. Den Knochen bekomme ich nicht übersetzt. Ich weiß nur, dass ich selbst mal so dünn war, dass man mir sagte, dass es so aussieht, als fielen meine Knochen gleich ab. Die staubgraue Gardine könnte in einer Kammer sein, die Jahre lang verschlossen war, ebenso das Käsebrot, vielleicht das letzte, was geschmiert wurde.
Wie dem auch sei, es ist spannend, sich damit zu beschäftigen.
Lieben Gruß, Leo
Schreiben macht schön.
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Wohl dem, der diesen textlichen Nagel ins Herz zu schätzen weiß.
Glückwunsch zu diesem Wurf!
Richard
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Lieber Jörn,
ich kann nur sagen: Chapeau!! Wie du dieses ständige Zerren an Müttern durch das Leben ausgedrückt hast, ohne es wirklich zu benennen, ist fantastisch. Meine Kernzeilen: Jeder darf daran reißen... Jeder darf daran beißen...
Beste Grüße
Ännchen
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Es ist nur ein Ahnen um die Mutter, aber die Zeilen beeindrucken.
Die zeitgenössische Mutter lebt in ihren Metaphern. Toll!
Sirius
Reset the World!
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Mutter ist ein Knochen und Haut und Vergangenheit, die es so nie gab, Zukunft, die nie so gewesen sein wird, Mutter ist ganz ohne Gegenwart, aus der Zeit ins Niemalsnichts gefallen, ein Objekt, an dem jeder herumhantiert, Nahrung, die keiner will und braucht. Ach, meine alte Mutter. Und zufrieden sitzt sie im Garten und lacht den Feldmäusen bei der Morgentoilette zu.
Ich danke euch SEHR für eure Gedanken und eure Sätze!
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Angetan von deinen Versen, habe ich sie mehrmals gelesen, Jörn. Oft genug um sagen zu können: sie sind etwas ganz Besonderes und unglaublich gut.
Liebe Lottegrüße
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Ich fühle mich geehrt, liebe Lotte, und freue mich sehr über Deine Begeisterung...
Die Gedichte, die vom Seelenboden stammen, da, wo das Hirn, das leidige Hirn, keinen Zugriff drauf hat--- das sind dann die ehrlichen --- und offensichtlich auch die guten. Und damit meine ich nicht nur meine bescheidene MUTTER, das ist nur ein Beispiel. Bei anderen Schreibern sieht man es ab und an sehr deutlich, auch hier im Forum! --- JETZT hat er nicht gedacht! Sondern nur destilliert, schwarzgebrannt.
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Es ist nicht zu übersehen, dass hier die Seelenfeder die Federführung übernommen hat, Jörn.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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