Gebührenfinanzierung: Schwerer Schlag für die BBC
Die britische Regierung will das bisherige Finanzierungsmodell für den öffentlich-rechtlichen Sender abschaffen
Da werden auch viele in Deutschland aufhorchen: Es sei an der Zeit, "neue Wege der Finanzierung und Vermarktung" für die BBC zu diskutieren, kündigte Nadine Dorries an, die Chefin des Ministeriums für Digitales, Kultur, Medien und Sport (DCMS), in deutschen Berichten meist als "Kulturministerin" bezeichnet.
Die Finanzierung der BBC soll für zwei Jahre eingefroren und das Gebührenmodell ab 2027 vollständig abgeschafft werden, so der Kern der Nachricht.
Dorries verkauft den Eingriff ans Eingemachte mit einem drastischen Bild und mit einem Lobpreis: Es werde keine Gerichtvollzieher mehr geben, die an die Türen älterer Bürger klopfen und den säumigen Zahlern mit Gefängnis drohen – "diese Tage sind gezählt". Und: Es gehe um "großartige britische Inhalte".
Weswegen es kein Problem sein dürfte, so lässt ihr Twittereintrag verstehen, dass die BBC-Inhalte sich künftig gut verkaufen. Konkurrenz sind Streaming-Dienste wie z. B. Amazon Prime oder Netflix. Auch die BBC sollte sich künftig über Abo-Modelle finanzieren, so die Aussichten.
Für die BBC würde eine Abschaffung der Beiträge, die derzeit mit 3,2 Milliarden Pfund (3,83 Mrd Euro) pro Jahr den Großteil der Finanzierung ausmachen, einen radikalen Umbau bedeuten. Tausende Jobs müssten gestrichen und mehrere Programme und Spartenkanäle dichtgemacht werden. Derzeit zahlt jeder Haushalt jährlich 159 Pfund.Faz
Mit diesen Gebühren sei die BBC aber "deutlich effizienter" als die ARD und das ZDF bei uns umgegangen, kommentiert fefe. Er rechnet vor, geringere Bevölkerungszahl (67 Millionen gegenüber 83 Millionen), weniger Gebühren (159 Pfund sind etwa 190 Euro; in Deutschland beträgt der Rundfunkbeitrag jährlich 220 Euro), besseres Programm:
Gut, ARD und ZDF machen auch einige gute Sendungen, aber wenn man mal vergleicht, wieviel die BBC mit deutlich weniger Geld reißt, dann ist das schon echt peinlich für unser Land.
Fefe
Darüber wird es geteilte Meinung geben, auch wenn etwa die BBC-Serie "Doctor Who" auch in deutschen Magazinen als Nummer 1 bei Serienklassikern geführt wird. Felix von Leitner zitiert Doctor Who aber auch als Exempel für die "Selbstdemontage" der BBC. Das Publikum habe sich seit 2009 "glatt halbiert".
Weiterlesen:
https://www.heise.de/tp/features/Gebuehr...BC-6329731.html
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