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"Das Chaos ist unbegreiflich"

#1 von Sirius , 17.08.2023 17:22

Eine andere Corona-Bilanz
"Das Chaos ist unbegreiflich"
Von Josef-Otto Freudenreich (Interview)
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Ist Corona vorbei? Ja, sagt die Politik und blockt eine Fehleranalyse kategorisch ab. Nein, sie ist höchst dringlich – als Vorbereitung auf die nächste Seuche, sagen kritische Wissenschaftler:innen wie der Freiburger Medizinstatistiker Gerd Antes.

Es möcht' schon im Café Einstein im Stühlinger sein, dem Freiburger Szeneviertel hinterm Bahnhof. Hier ist Gerd Antes zuhause, hier kommt er mit dem Fahrrad zu zwei Gesprächen, hier sagt er, wer heute geradeaus denke, sei schon ein Querdenker. Albert Einstein liefe heute Gefahr, ein Schwurbler genannt zu werden. Dagegen hat der 74-Jährige in der Corona-Zeit angeschrieben und angeredet wie kaum ein anderer.
Herr Antes, wir zitieren die "Süddeutsche Zeitung" vom 8.10.2021: "Der Medizinstatistiker Gerd Antes ist einer der Vorreiter der evidenzbasierten Medizin. Nun hat er bei #allesaufdentisch mitgemacht, einer Videoaktion, die Querdenkerthesen verbreitet. Wie konnte es so weit kommen?"
Das war infam. So sollte ich in die Ecke der Querdenker gedrängt werden, nur weil ich die Corona-Politik der Bundesregierung von Anfang an kritisiert habe. Sollte ich das unterlassen, wenn mich die völlige Kritiklosigkeit angesichts eines fortwährenden inkompetenten Verhaltens von Staat und Politik stört? Wenn ich zusehen muss, wie meine Rechte als Bürger massiv eingeschränkt werden, ohne verlässliche Daten als Begründung dafür zu haben? Für die SZ wäre Einstein heute wahrscheinlich ein Schwurbler.
#Allesaufdentisch ist massiv angegangen worden. Die SZ notierte eine "hoch gefährliche Querdenker-Folklore", die FAZ einen "Kessel Schwurbel", die "Frankfurter Rundschau" eine "wirre Corona-Kritik".

Die Videoaktion des Schauspielers Volker Bruch habe ich unterstützt, weil sie etwas ganz Normales gefordert hat: mehr Transparenz und einen Runden Tisch von unabhängigen Wissenschaftlern, die dem Grundprinzip ihrer Profession folgen – der Diversität. Der Motor von Wissenschaft ist der Widerspruch. Die sogenannten Leitmedien haben sich angemaßt, dieses Grundprinzip zu missachten.
Bei den Corona-Kritikern und Querdenkern treffen Sie auch auf Antisemiten, Holocaustverharmloser, Esoteriker, Alu-Hüte, Reichsbürger …
Ich weiß natürlich, dass es sie gibt. Muss ich mich jedoch erst von ihnen distanzieren, um etwas öffentlich sagen zu dürfen? Soll ich mir jetzt vorschreiben lassen, wo ich mich äußere? Diskreditiert es diese Videoaktion, wenn ein paar Leute dabei sind, deren Ansichten ich nicht teile? Soll ich mich von ihr distanzieren, nur um nicht ins Fadenkreuz der Moralisten zu geraten, die ihre eigenen Bewertungen zum Maßstab aller Dinge machen? Ich werde das sicherlich auch künftig nicht tun. Ein unbeschädigtes Rückgrat ist mir wichtiger.

Weiterlesen:

https://www.kontextwochenzeitung.de/deba...flich-9024.html


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Sirius
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