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Kristine Bilkau: Halbinsel

#1 von Sirius , 01.05.2025 13:28

Kristine Bilkau: Halbinsel

In "Halbinsel" stellt Kristine Bilkau existenzielle Fragen. Am Donnerstag hat die Hamburgerin für den Roman den Belletristik-Preis der Leipziger Buchmesse erhalten.
von Alexander Solloch
"Halbinsel" ist geprägt durch den "bilkauschen" Erzählton - ruhig, eindringlich, kein Wort zu viel. Der Jury der Leipziger Buchmesse hat dieser Ton offenbar gefallen - und auch die Fragen, die Kristine Bilkau in ihrem Roman aufwirft, haben einen Nerv getroffen. "Leicht nacherzählbar scheint dieses Buch zunächst, doch das ist eine Täuschung", schreibt die Jury in der Begründung. "Kristine Bilkau trägt sukzessive Schichten von Fragen ab, die verunsichern."

Was wird aus uns, wenn unsere Kinder einmal groß sind? Was wird aus den Kindern, nachdem wir sie entlassen haben in eine immer unfreundlichere Welt? Wie sehr steht die innige Fürsorge fürs Kind seiner Freiheit im Weg? Was ist das richtige Leben, und wieviel Falschheit lässt sich darin ertragen? Das sind die Fragen, die Kristine Bilkaus Ich-Erzählerin umtreiben: Annett ist Ende 40, stellvertretende Leiterin der Stadtbibliothek einer Kleinstadt, bei der es sich um Husum handeln müsste. Vor 20 Jahren hat sie ihren Mann verloren, eine Herzattacke riss ihn aus dem Leben, mit 32. Still schaut sie sich nun ihre Tochter an und schüttelt den Kopf:

Fünfundzwanzig würde sie diesen Winter werden, alle diese Jahre, diese gesamte Zeit schien mir so überschaubar, so verschwindend schnell vergangen, als stünde ich an einer Bahnschranke und ein Zug rast vorbei, da kommt er, da ist er, da fährt er, und dann höre ich nur noch sein Rauschen aus der Ferne wie ein Echo. Schwanger werden, ein Kind zur Welt bringen, den Partner verlieren, das Kind großziehen, es davongehen sehen, diese Jahre: hier, das sind sie gewesen, und hier, das sind die Fehler, die du gemacht hast.

Weiterlesen:

https://www.ndr.de/kultur/buch/buchdesmo...,bilkau112.html


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Sirius
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