Intensive Verbindung: Wie die CDU mit Frank Gotthardt ein Unternehmen gründen wollte und welche Rolle Julia Klöckner dabei spielte
Von Michael Bröcker
Die Verbindungen zwischen der Bundestagspräsidentin und CDU-Politikerin Julia Klöckner und dem Koblenzer Unternehmer und NIUS-Eigentümer Frank Gotthardt sind intensiver als bisher bekannt. So befürwortete Klöckner als Schatzmeisterin 2023 die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens der CDU mit Gotthardt, wie aus Unterlagen und vertraulichen E-Mails hervorgeht, die Table.Briefings vorliegen.
Im Frühsommer 2023 wollte die CDU demnach mit Gotthardt das gemeinsame Unternehmen „CDU App GmbH“ gründen, das die IT- und Digitalstrategie der Partei verantworten und weiterentwickeln sollte. Das Projekt mit dem Namen „China Club“ war vertraulich und wurde im Adenauer-Haus in kleinem Kreis gehalten. Die Kommunikation mit Gotthardt lief meist über die Schatzmeisterin Klöckner oder den CDU-Geschäftsführer Christoph Hoppe. Beim ersten Gespräch im China Club, dem Nobel-Klub über dem Hotel Adlon, soll auch der Vorsitzende Friedrich Merz dabei gewesen sein.
Gotthardts Unternehmen als Herz der Digitalkampagnen der CDU? Ziel des Unternehmens sollte der Aufbau einer App sein, die eine Schnittstelle zur Mitgliederdatenbank haben und Kampagnen der CDU professionalisieren sollte. Das geht aus dem Entwurf einer Absichtserklärung (Letter of Intent) hervor, der Table.Briefings vorliegt. Weiter heißt es, dass das Unternehmen die Weiterentwicklung von „Kernprozessen der CDU wie Kampagnenfähigkeit, Mitgliederpartizipation, Parteiverwaltung und Kommunikation mit Mitgliedern, Spendern, Bürgern und Mitarbeitern“ vorantreiben solle.
https://table.media/berlin/professional-...20082025-nr-639
Vor wenigen Tagen lud die CDU zum Sommerfest in Koblenz auf das Gelände der CompuGroup Medical ein. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner war dabei. Vor dem Gelände protestierten die „Omas gegen Rechts".
Der Ort ist brisant: Frank Gotthardt, Gründer des Unternehmens, verdient Millionen mit Aufträgen aus dem Gesundheitsministerium und finanziert den umstrittenen Sender Nius, geleitet vom ehemaligen Bild-Chef Julian Reichelt.
Der Krawallsender Nius führte kürzlich die Kampagne gegen Frauke Brosius-Gersdorf an, die bis vor kurzem als Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht galt. Innerhalb weniger Tage veröffentlichte das Portal über 20 Schmähartikel, die sie als linksextrem diffamierten. Schließlich zog die Rechtswissenschaftlerin ihre Kandidatur zurück, auch weil die CDU ihr signalisierte, dass ihre Wahl ausgeschlossen sei.
Richter verunglimpfen, Kampagnen orchestrieren – das erinnert an die Methoden der Trump-Bewegung. Dennoch hielten weder die Proteste noch die Verbindung von Nius und Gotthardt Julia Klöckner vom Sommerfest fern.
In ihrer Rede verteidigte sie ihren Besuch, indem sie das rechtspopulistische Online-Portal mit der taz verglich. Sie stellte eine Medienmarke, die journalistisches Handwerk pflegt, einem Krawallmedium gegenüber, das nicht mit Fakten, sondern mit Manipulation arbeitet. Klöckner übersieht hier die Unterschiede zwischen kritischem Journalismus und Meinungsmache und befeuert die Haltung, Fakten seien verzichtbar.
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Die Klöckner bestellt schon mal das Feld für die AfD. Sie möchte ja sooo gerne in eine Koalition CDU/AfD (oder andersrum). Ebenso wie Spahn und andere CDU- Gangster, die den Nazis gewogen sind.
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