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Hi, Julia

#1 von Sirius , 15.05.2025 12:32

Hi, Julia

„Sehr geehrt“, „sehr verehrt“ – oder auch gar nichts: von den Problemen der Anrede in Mails.
Die namentliche, persönliche Anrede in E-Mails gehört zu den delikateren Vorgängen des modernen Lebens. Wer noch damit aufgewachsen ist, sich den Unterschied zwischen „sehr geehrter“ und „sehr verehrte“ zu merken, interessiert sich durchaus dafür. Und auch diese Anrede gibt es entgegen fast sämtlicher Empfehlungen im Internet noch immer, in beiden Varianten. Man kann daraus auf das Alter oder das Ausmaß des gerechten Zorns des Adressaten oder der Adressatin schließen, manchmal ist beides beträchtlich. Manchmal geht es aber auch einfach um Distanz und Höflichkeit oder um eine Nachricht aus Österreich. Das ist dann ein Antiklimax. Denn die Stimmung beim Lesen der entsprechenden E-Mail ist gleich hochgemischt.

Ganz anders, wenn da steht: „Hi, Julia“. Kurz gesagt: Wenn ich eine E-Mail an mich schreiben sollte, würde ich sie nicht mit „Hi, Julia“ beginnen.
Auffallend hingegen der Trend, die Anrede vor der Namensnennung wegzulassen. Und zwar ersatzlos. „Frau von Sternberg, interessieren Sie sich für moderne Kunst?“ Bisher schon, jetzt auf einmal nicht mehr, ehrlich gesagt. Die unverblümte Ansprache, die auch in Nachrichten gerne verwendet wird, in denen man sich bereits beim Vornamen nennt und sich den Vornamen sogar gemerkt hat, ist auch bei mehrmaliger Anwendung erschütternd. Als fände die Person, die das schreibt, einen nicht wert, lieb genannt zu werden. Nicht einmal in einer Floskel, denn um eine solche handelt es sich doch.

Dabei könnte es gut sein, dass sogar eine Intensivierung der Anrede gemeint ist. Nicht: Frau von Sternberg, bitte denken Sie daran, das und das auszufüllen. Sondern: Julia, kann ich etwas zur Rettung Deines Seelenheils beitragen?

Weiterlesen:

https://www.fr.de/kultur/timesmager/sehr...s-93732064.html


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Sirius
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