spätherbst
wunder
dürfen wir nicht mehr erwarten
es kommt die zeit
die uns nicht versteht
der herbst zieht ein
in unsren garten
für wunder
ist es leider längst zu spät
scrabblix
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Dachs im Herbst
Es kam der Herbst, es wurde kalt.
Die Blätter fielen ab im Wald.
Der Förster feuerte den Ofen.
Hurra, rief Dachs, bald geh ich pofen.
Im Sommer schon hat er gesammelt
Laub und Zeugs, das nicht vergammelt.
Im Herbst, so ist das bei den Dachsen,
Ließ er ein dickes Fell sich wachsen.
Und eines morgens sah der Dachs,
Da liegt ein Flöckchen Schnee im Gras.
Jetzt ists soweit, der Winter naht.
Ist Schlafenzeit im Dachsenstaat.
Noch einmal schwingt der dachs die Füßchen.
Auf zur Küche, zu den Nüsschen.
Er hat sie alle weggeschmatzt.
Danach ist er schnell eingeratzt.
Und als der Frühling dann erwacht,
Erwacht auch Dachs aus tiefer Nacht
Und seufzt: Das Jahr wird wieder schwer.
Ach, wenn doch endlich Winter wär.
Bernd Imgrund
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Herbstliche Wege
Des Sommers weiße Wolkengrüße
ziehn stumm den Vogelschwärmen nach,
die letzte Beere gärt voll Süße,
zärtliches Wort liegt wieder brach.
Und Schatten folgt den langen Wegen
aus Bäumen, die das Licht verfärbt,
der Himmel wächst, in Wind und Regen
stirbt Laub, verdorrt und braun gegerbt.
Der Duft der Blume ist vergessen,
Frucht birgt und Sonne nun den Wein
und du trägst, was dir zugemessen,
geklärt in deinen Herbst hinein.
Christian Morgenstern
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Dankenswerterweise hast du den Herbst schon eingeläutet, Sirius. Ich zögere noch ein wenig und weiß so gar nicht, was ich von ihm halten soll. So richtig sympathisch kommt er bislang nicht rüber. Saß ich letzte Woche noch mit der Eistüte in der Hand in strahlender Sonne, sitze ich jetzt eislöffelnd mit einer Hand an der Heizung. Aber wie auch immer, er ist da und will begrüßt werden. Hoffen wir, dass er auch solche Tage im Gepäck hat, wie im Folgenden bedichtet:
Sonniger Herbsttag
Abschiedshauch durchweht die Lüfte,
Letzte Farben, letzte Düfte,
Und ein letzter holder Klang.
Wo sind jene schönen Tage,
Da aus jedem Blüthenhage
Tönte Nachtigallensang?
Zwar noch blüht die letzte Rose,
Doch die bleiche Herbstzeitlose
Schimmert schon im Wiesengrün;
Sie verschlief das beste Wetter
Und nun kommt sie ohne Blätter
Sich beizeit noch auszublühn.
Träumerisch in sich versunken
Und wie von Erinnrung trunken
Liegt die Welt so blau und weit,
Sehnsuchtsvoll, mit sanfter Klage,
Still gedenkend goldner Tage
Und der schönen Rosenzeit!
Heinrich Seidel
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Oktobermorgen
Von rotem Himmel angedeutet,
betritt sie leis das Podium.
Ein neuer Tag wird eingeläutet
von Ost nach West nie andersrum.
Still geht sie und bestaunt die Welt.
Scheint durch die Wolkenlücken,
auf Anträge fürs Kindergeld,
in Herzen und auf Brücken.
Wie tief sie schon gesunken ist,
verfängt sich in den Birken.
Uns gönnt sie eine Gnadenfrist,
mit frühherbstlichem Wirken.
scrabblix
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Schön, Lotte, schön.
Zitat von scrabblix im Beitrag #201
Still geht sie und bestaunt die Welt.
Scheint durch die Wolkenlücken,
auf Anträge fürs Kindergeld,
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Eine sehr originelle Idee, das Tun und den Herbst aus Sicht der Sonne zu beschreiben. Das ist ein wirklich schöner und lyrisch gelungener Oktobermorgen.
Sirius
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Wir stehen ja leider selten bei Sonnenaufgang oben auf einem Berg und haben nichts als Natur vor Augen und im Sinn, Jörn. Irgendeine Behördenwürgerei, Mail, Steuererklärung..., irgendetwas lauert, mag der Sonnenaufgang auch noch so schön sein.
Sie ist sicher Umweltbeauftragte. Daher hört ihr auch niemand zu.
Bleibt nur zu hoffen, Sirius, dass uns manch sonniger Oktobermorgen beschert wird.
Habt vielen Dank, Jungs!
Liebe Lottegrüße
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Herbstabend
Schon streicht
der Mond die Flur wie silbergrau,
das letzte Abendrot entweicht
dem Aug, über Wiesen legt sich still der Tau,
Ja, Herbstabend
ist bereits hereingezogen,
kleiner und großer Wagen
zeigt sich wieder erhellt dort droben.
Wo weder Sturm noch Wind
bläst Wolken durch strahlendes Himmelsgewölbe,
nur Stern auf Stern aus dem Abendhimmel blinkt
wie herrlich g´rad über Wald und weitem Felde.
Walter Heczko
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Exemplarische Herbstnacht
Nachts sind die Straßen so leer.
Nur ganz mitunter
markiert ein Auto Verkehr.?
Ein Rudel bunter,?
raschelnder Blätter jagt hinterher.
Die Blätter haschen und hetzen.
Und doch weht kein Wind.
Sie rascheln wie Fetzen und hetzen
und folgen geheimen Gesetzen,
obwohl sie gestorben sind.
Nachts sind die Straßen so leer.
Die Lampen brennen nicht mehr.
Man geht und möchte nicht stören.
Man könnte das Gras wachsen hören,
wenn Gras auf den Straßen wär.
Der Himmel ist kalt und weit.
Auf der Milchstraße hat’s geschneit.
Man hört seine Schritte wandern,
als wären es Schritte von andern,
und geht mit sich selber zu zweit.
Nachts sind die Straßen so leer.
Die Menschen legten sich nieder.
Nun schlafen sie, treu und bieder.
Und morgen fallen sie wieder
übereinander her.
Erich Kästner
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Also sprach der Herbst
Es herbstet!
Zieht euch warm an, doch nicht zu warm.
Ich lasse die Winde los und schaue dem ungezügelten Treiben der Wolken zu.
Vergesst die Schirme nicht und lasst die Drachen steigen. Der Wind ist hungrig.
Golden?
Golden will ich nicht sein.
scrabblix
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du hast den herbst gesehen
du hast den herbst gesehen
im laub der buche hat er sich verfangen
kein sommerleuchten wollte es erhellen
du hast den herbst gesehen
hat spuren auf der straße hinterlassen
kein rascheln in dem feuchten glanz der gosse
du hast den herbst gesehen
in deinen haaren hat er sich verfangen
du kämmst sie — kein wort über den winter
scrabblix
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Der Winter hat noch Zeit, Lotte.
Genießen wir mit deinem schönen Gedicht die guten und sonnigen Tage im Herbst!
Sirius
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Gut zu wissen, dass der Winter noch Zeit hat, Sirius.
Lieben Dank an dich!
Lottegrüße in deinen Abend
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