Als er sah, was er angerichtet hatte
zog der Herbst seinen Mantel aus
und ging von dannen.
Wie traurig sah die Welt jetzt aus.
Kahle Äste reckten sich gen Himmel,
die letzte Rose ließ den Kopf hängen,
die Vögel hatten die Flucht ergriffen.
So machte er sich auf die Suche
nach dem Sommer.
Aber ach, der lag in tiefem Schlaf.
Schweren Herzens legte Herbst sich neben ihn
und schlief sogleich ein.
scrabblix
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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..aber etwa ein Jahr später erwachte eine Antwort an ihn:
Sommer und Herbst gehen schlafen, der Winter erwacht.
Ein lyrisch schönes Ende dieser Jahreszeit!
Sirius
Reset the World!
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September. Seele
Das Regengeräusch meine Seele.
Septemberregen sonderlich geht
Sacht grün: Ein Knistern von seidenen Flügeln,
Aus denen dennoch kein Flug entsteht.
Bei offenem Fenster, geschlossenen Auges
Nur mit dem lauschenden Sinn erlebt:
Milliarden Libellen im Garten.
Das dringt in den Schlaf und die Seele erbebt.
Eva Strittmatter
Reset the World!
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Sieht leider nicht so aus, als ob der Herbst dazugelernt hätte, Sirius. Sein Erwachen hätte er ruhig verschlafen können.
Für das Erwachen deiner Antwort und das Erwecken der Herbstblätter ein dickes Danke an dich!
Liebe Lottegrüße
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Septemberblues
Sonnenblumen recken ihre Köpfe.
Korn wird getrocknet und gemahlen.
Wind fährt verspielt durch junge Zöpfe.
Sonne schickt letzte warme Strahlen,
als Abschiedsgruß.
Erste Blätter verlassen die Bäume.
Dunkel stellt sich ein gegen acht.
Warme Lichter erhellen die Räume.
Halb grinst der Mond in die Nacht.
Ein Hund meldet sich zu später Stunde.
Der Nachbar schlurft los zur Abendrunde.
Ist wirklich nicht mehr gut zu Fuß.
Septemberblues.
scrabblix
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Auf Erden
Auf seinem Weg hinauf vom Meer
zwischen Wald und Feldern
hat heute Nacht der Herbst
Halt gemacht an einer einzelnen Birke.
Ein rotes Feuer angezündet
und sich die Hände gewärmt
und gegen Morgen ist er verschwunden
durch den Wald, zum Berg.
Snorri Hjartarson
(Übers.: F. Gislason/W.Schiffer)
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Graues Land
Wolken in dämmernder Röte
Drohn über dem einsamen Feld.
Wie ein Mann mit trauriger Flöte
Geht der Herbst durch die Welt.
Du kannst seine Nähe nicht fassen,
Nicht lauschen der Melodie.
Und doch in dem fahlen Verblassen
Der Felder fühlst du sie.
Stefan Zweig
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Nicht Oktober nicht November
Herbst sagst du
und meinst den Wind er schärft
sein Messer an deiner Stirn
meinst rostige Blätter sie rollen
deinem Schritt voran
meinst Frostnadeln sie stechen
die Luft den Baum die Haut
Herbst herber Laut
brauner Geschmack
Die Freunde an der Front
werden bitter und braun
nicht von Sonne gebräunt
Die Erde rostet und rollt
mondab
in die Schlucht wo die
Geschichte Burgen baut
Schuldtürme Falltüren
Herbst sagst du
aber ich sage dir
nicht Oktober nicht November
du mußt einen neuen Kalender erfinden
ein andres Alphabet
eine Sprache die Einhalt gebietet
denn die Zeit fällt
fällt ins Unabsehbare
und wir fallen mit ihr
Rose Ausländer
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Kleine, sonnenüberströmte Gärten
Kleine, sonnenüberströmte Gärten
mit bunten Lauben, Kürbissen und Schnittlauch.
Noch blitzt der Thau.
Ueber den nahen Häuserhorizont ragen Thürme.
Durch das monotone Geräusch der Neubauten,
ab und zu,
pfeifen Fabriken,
schlagen Glocken an.
Auf einer Hopfenstange sitzt ein Spatz.
Ich stehe gegen einen alten Drahtzaun gelehnt
und sehe zu, wie über einem Asternbeet
zwei Kohlweisslinge taumeln.
Arno Holz
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Zitat von scrabblix im Beitrag #230
Septemberblues
Sonnenblumen recken ihre Köpfe.
Korn wird getrocknet und gemahlen.
Wind fährt verspielt durch junge Zöpfe.
Sonne schickt letzte warme Strahlen,
als Abschiedsgruß.
Erste Blätter verlassen die Bäume.
Dunkel stellt sich ein gegen acht.
Warme Lichter erhellen die Räume.
Halb grinst der Mond in die Nacht.
Ein Hund meldet sich zu später Stunde.
Der Nachbar schlurft los zur Abendrunde.
Ist wirklich nicht mehr gut zu Fuß.
Septemberblues.
scrabblix
Schreiben macht schön.
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Fast hätte ich deinen lieben Kommentar übersehen, Leo. Aber nur fast, weil der Herbstwind ab und an ein neues Blatt in diesen Thread wehen lässt.
Ganz lieben Dank dir!
November
Solchen Monat muß man loben;
Keiner kann wie dieser toben,
keiner so verdrießlich sein,
und so ohne Sonnenschein!
Keiner so in Wolken maulen,
keiner so mit Sturmwind graulen!
Und wie naß er alles macht!
Ja, es ist ´ne wahre Pracht.
Seht das schöne Schlackerwetter!
Und die armen welken Blätter,
wie sie tanzen in dem Wind
und so ganz verloren sind!
Wie der Sturm sie jagt und zwirbelt
und die durcheinanderwirbelt
und sie hetzt ohn´ Unterlaß;
Ja, das ist Novemberspaß!
Heinrich Seidel
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Laub
Wie das Laub an jenen Ranken,
Die des Dichters Bild einst schmückten,
Also welkten die Gedanken,
Die ihn sonst so reich beglückten;
Und wie sturmverwehte Blätter -
Einst der grüne Schmuck der Wälder -
Treiben sie im Herbsteswetter
Über die bereiften Felder.
Aber flattern sie im Winde
Losgerissen auch vom Stamme:
Funken gleich im Laub’, entzünde
Der Gedanke sich zur Flamme.
Rudolf Bunge
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Herbst
Schon hebt die tanzende Charite
Die selige Syrinx,
Und dem gelösten Haar entfällt
Ein Büschel Mohn.
Im Wasser spiegelt sich erstaunt
Der heilige Frosch.
Die letzte Schwalbe
Verweht nach Süden.
Ins brechende Blumenauge
Blickt der verwunderte Jüngling,
Unwissend, dass er die Blume brach am Taumorgen
Da er die Freundin streichelte.
Er schreitet,
Der marmorne Henker,
Nackt
In die stygische Nacht.
Klabund
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Das ist der Herbst
Das ist der Herbst; die Blätter fliegen,
Durch nackte Zweige fährt der Wind;
Es schwankt das Schiff, die Segel schwellen -
Leb wohl, du reizend Schifferkind! --
Sie schaute mit den klaren Augen
Vom Bord des Schiffes unverwandt,
Und Grüße einer fremden Sprache
Schickte sie wieder und wieder ans Land.
Am Ufer standen wir und hielten
Den Segler mit den Augen fest -
Das ist der Herbst! wo alles Leben
Und alle Schönheit uns verläßt.
Theodor Storm
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