Glück gehabt
Der kleine Schneemann Willibald,
er seufzte:“Mir ist schrecklich kalt.
Den ganzen Tag im Schnee zu stehn,
ist irgendwie nicht wirklich schön.
Ich frier an Beinen, Po und Bauch
und meine Nase die friert auch.
Sogar den Tieren hier im Wald,
ist es im Winter viel zu kalt
und das, obwohl sie Pelze tragen,
ich hab ja nicht mal einen Kragen.“
Die Kinder hörten Willis Weh
und brachten heißen Früchtetee,
noch Puschen, Jacke, Schal und Mütze,
schon stand der Arme in der Pfütze,
begann zu schnupfen, wurde krank,
doch nicht sehr lange, Gott sei dank!
Leo
Wünsche allen eine besinnliche und stressfreie Adventszeit!
Schreiben macht schön.
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Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht, wie uns Willibalds trauriges Schicksal beiweist, Leo.
Doch dass deine Verse nicht nur gut gemeint, sondern auch gut gemacht sind, steht außer Frage.
Kinners, was war das für ein beklopptes Jahr! Kaum einer weiß zu sagen, was passiert ist, während dieser Thread schlief, außer Corona, Corona und nochmal Corona.
Wir alle können und wollen es nicht mehr hören und stimmen uns langsam auf die langen Nächte ein, lassen die Trolle und Julenissen ihr (Un)wesen treiben und machen es uns in unseren vier Wänden so richtig hyggelig (was anderes bleibt uns derzeit auch kaum übrig). Ein kleiner Spaziergang durch den Vanillekipferlfaden kann ein Übriges tun, Adventstimmung aufkommen zu lassen.
Wie auch immer, Hauptsache, ihr lasst es euch in dieser Zeit so richtig gut gehen!
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Dankeschön für dein stimmungsvolles Einläuten in die diesjährige Weihnachtszeit, Lotte!
Und danke an Leo für ihr liebliches und schönes Kinder-Weihnachtsgedicht! Ein Kleinod!
Und danke noch für deinen tollen Kommentar, Leo!
Allen eine wunderbare Adventszeit!
Sirius
Reset the World!
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Geschenke
In der Stadt
Weihnachtsgedudel
Ausverkauf der Wünsche.
Ich flüchte
zwischen die Felder.
Für eine Stunde
Schneeflocken und Stille
Auf dem Nachhauseweg
lächelte mich
ein Schneemann an.
Ich fragte ihn
wie man Stille
in Tüten verpackt
hinlegen könnte
unter dem Weihnachtsbaum.
Anne Steinwart
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so wenig vanille
mir ist so wenig vanille
und so wenig kipferlich
zu fliehen das wäre mein wille
doch wohin wollt ich ohne dich
mir ist so wenig weih
und so wenig nachtlich
ich weiß das geht vorbei
der weg dorthin beachtlich
mir ist ein wenig weh
und ein wenig mütig
halt mich fest ich fleh
bitte sei so gütig
scrabblix
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Ja, liebe Lotte, das gefällt mir sehr gut...
Vorweihnachtliche Grüße
aus einer stillen Zeit,
die lauthals schreit!
Frollein a.
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Weihnacht
Einmal kommst du zu mir in der Abendstunde
Aus meinem Lieblingssterne weich entrückt
Das ersehnte Liebeswort im Munde
Zündet meine weißen Lichte an.
Alle Zweige warten schon geschmückt.
„Wann“ - ich frage, seit ich dir begegnet -
„wann“?
Einen Engel schnitt ich mir aus deinem
goldenen Haare
Und den Traum, der mir zu früh zerrann.
O, ich liebe dich, ich liebe dich,
Ich liebe dich.
Hörst du, ich liebe dich ---
Und unsere Liebe wandelt schon Kometenjahre,
Bevor du mich erkanntest und ich dich.
Else Lasker-Schüler
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In Weihnachtszeiten
In Weihnachtszeiten reis ich gern
Und bin dem Kinderjubel fern
Und geh in Wald und Schnee allein.
Und manchmal doch nicht jedes Jahr,
Trifft meine gute Stunde ein.
Dass ich von allen, was da war,
Auf einen Augenblick gesunde
Und irgendwo im Wald für eine Stunde
Der Kindheit Duft erfühle tief im Sinn
Und wieder Knabe bin..
Hermann Hesse
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Dir, Ann, und dir, Sirius, herzlichen Dank fürs Gefallen finden!
Schön, die Verse von Hermann Hesse, Sirius!
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Weihnachten von A bis Z
...ach, am Abend Äpfel braten,
backen, basteln, Christbaumschmuck!
Durch die Dämmrung eilen Engel,
Esel, Eisbärn, einsam frierend.
Fette Gänse gackern herdwärts,
heimlich im Innern ist jedermann jung,
jauchzet, jubelt, jonglieret Kometen,
knistern, knetet, knabbert Konfekt.
Kinder lassen Lichter leuchten,
lauschen Liedern, lesen lange;
mollige Mädchen mahlen Mandeln,
mischen Mehl mit Marzipan.
Mit Naschwerk nahet nächtens Niklas,
netten Nachbarn, Neffen, Nichten,
Nüsse, Nougat offerierend.
Onkel, Omas, packen Päckchen,
pralle Postgebäude platzen,
Paten plündern Portemonnaies,
pfänden Perlen, Pelz, Paläste -
Quanti-, Quali-, Raritäten!
Rastlos rennen Rauschgoldengel,
Schneemann, Söhne, Schwiegermütter,
Tanten, Tannen und Verwandte,
Väter, Vettern, Weihnachtsmänner.
Wünsche werden wieder wahr,
weiße Weihnacht, X-mas, yeah!
Zwischen zerdrückten Zuckerplätzchen
zuletzt Zweifel, Zahnweh – ach ..
Rotraut Susanne Berner
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Gestern feierte Schweden St. Lucia
In den kalten Ländern des Nordens war die Winterzeit vor der Christianisierung eine Zeit der Sehnsucht nach der Rückkehr der Sonne und dem Wiedererwachen der Natur. Die Julzeit der Germanen mit ihren heidnischen Bräuchen hat in viele schwedische Weihnachtssitten Eingang gefunden.
So ist der Julbock, ein aus Stroh geflochtener Steinbock, noch heute ein beliebtes Accessoire unter dem schwedischen Christbaum oder verirrt sich gar als heidnischer Fremdkörper in die Schafherde der Weihnachtskrippe. Am kältesten Tag des Winters werden Julgarben für die darbenden Vögel ausgelegt. Wenn am nächsten Tag die Körner restlos weggepickt sind, dann kann sich die Familie auf ein erntereiches Jahr freuen.
Die Julzeit beginnt traditionell am St.-Lucia-Tag, dem 13. Dezember. Die Heilige Lucia, ein zartes junges Mädchen, soll der Sage nach einst den lebensgefährlichen Weg über hauchdünnes Eis beschritten haben, um den von der Außenwelt abgeschnittenenen Menschen zu Essen und zu Trinken zu bringen und sie so vor dem sicheren Tod zu bewahren. Zu Ehren der Heiligen Lucia zieht ein weißgekleidetes Mädchen, die Lussibrud, an der Spitze einer Prozession durch die Straßen der schwedischen Städte und verkündet so den Beginn der Zeit des Lichts, denn nun werden die Tage bald wieder länger. Auf dem Kopf trägt sie einen Kranz mit brennenden Kerzen. Vielfach wird durch Abstimmung entschieden, welches Mädchen besonders liebreizend ist und diese ehrenvolle Rolle spielen darf. In den Familien jedoch darf jede Tochter einmal Lussibrud sein, und als solche kommt ihr die Aufgabe zu, am frühen Morgen des 13. Dezember die Eltern mit dem Licht ihrer Kerzenkrone zu wecken und ihnen das Frühstück ans Bett zu bringen, darunter auch als besondere Leckerei die süßen Lussekatter (Lucia-Katzen). Die Verehrung dieser Heiligen ist auch in jDänemark und jItalien sehr verbreitet.
Den Trägern des Nobelpreises, die alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels (*1833 †1896), in Stockholm gekürt werden, winkt übrigens ein besonderer Lustgewinn, der mit dem Lucia-Brauch in Zusammenhang steht. Sie werden am Morgen der Preisverleihung nach schwedischer Sitte von einer besonders hübschen Lussibrud auf angenehmste Weise geweckt. Mehrere Nobelpreisträger kommentierten diesen lieblichen Brauch mit dem Hinweis, allein dieser Weckvorgang habe die wissenschaftlichen Mühen gelohnt.
Vor Weihnachten krempeln viele Schweden ihr Haus komplett um. Von Gardinen über Tischdecken bis zu Topflappen gestalten sie alles in roten und weißen Farben. Die Geschenke werden am Heiligen Abend schon recht frühzeitig vom Jultomte, dem schwedischen Weihnachtsmann gebracht. Der Christbaum steht in schwedischen Wohnzimmern übrigens grundsätzlich in der Mitte des Raumes, was einen schlichten praktischen Grund hat, ist es hier doch Sitte, sich zum Höhepunkt des abendlichen Festes bei den Händen zu fassen und singend im Ringelreigen um den Baum zu tanzen. Ein Fenster zur Straßenseite des Hauses wird den ganzen Abend über offen gelassen, denn nicht selten „überraschen“ Freunde und Bekannte einander mit Geschenken, die nächtens dort hineingeworfen werden. Dazu ertönt der laute Ruf: „Juleklapp! Juleklapp!“
Das Fernsehzeitalter hat in wenigen Jahrzehnten schon neue Sitten und Gebräuche begründet. So gehört in Schweden zum Warten auf die Bescherung unerlässlich das Ansehen weihnachtlicher Donald-Duck-Filme hinzu. Dabei hat die schwedische Literatur doch auch eine ganze Reihe wunderschöner Bücher hervorgebracht, mit denen sich Kinder die Wartezeit vertreiben können. Eine sehr zu Herzen gehende Nacherzählung der Weihnachtsgeschichte stammt zum Beispiel von Astrid Lindgren (*1907 †2002): Weihnachten im Stall (1961).
Die Julzeit endet am 13. Januar, dem St.-Knuts-Tag, der nach dem dänischen König Knut iv. (*um 1040, †1086) benannt ist. Noch heute werden an diesem Tag in Schweden die Weihnachtsbäume „entsorgt“, indem sie umstandslos aus dem Fenster geworfen werden, ein etwas brachialer Brauch, der auch hierzulande neuerdings durch den Werbefilm eines schwedischen Möbelhauses bekannt wurde.
(sutter.de/weihnachtslexikon/)
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Eine kleine Kostprobe aus "Der Schweinachtsmann" von Felix Janosa und Jörg Hilbert
gesungen von:
6-Zylinder - Was ist das für ein Baum / Tausend tolle Kekse
https://www.youtube.com/watch?v=bQvBFB-rQsE
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Zitat von scrabblix im Beitrag #140
so wenig vanille
mir ist so wenig vanille
und so wenig kipferlich
zu fliehen das wäre mein wille
doch wohin wollt ich ohne dich
mir ist so wenig weih
und so wenig nachtlich
ich weiß das geht vorbei
der weg dorthin beachtlich
mir ist ein wenig weh
und ein wenig mütig
halt mich fest ich fleh
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Dir ist nicht bourbon, mir kein bisschen vanille, Leo. Doch wie ich uns zwei beiden kenne, werden wir auch daraus das Beste machen und uns am Ende inmitten einer fröhlichen Weihnachtsfeier wiederfinden.
Ein dickes Danke an dich!
Liebe Lottegrüße
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