Vom Ficken und der Atomkraft

Wenn man die Tentakeln an sein´m Hintern merkt
kommt das vom Pimpern im Atomkraftwerk
doch willst du mit zwei Pimmeln prahlen
lass es einfach weiterstrahlen

Fabian Navarro

Wann hört der Humor auf?

Erst, wenn der Lachs smolliert mit laxen Dachsen,
Wenn Affen gleich den Versifexen klecksen,
Gleich Bellachini die Eidechsen hexen
Und Frösche ob der Steuertaxen quacksen,-

Wenn Straußeneier wild in Sachsen wachsen,
Im Garten wuchern, gleich Gewächsen, Flexen,
Und Philologen gleich perplexen Fexen
Belächeln höhnisch der Syntaxen Faxen,-

Wenn Reiterstiefel zarte Nixen wichsen,
Wenn Englands Söhne sich mit Ochsen boxen
Und Storch' aus einem Krug mit Luchsen glucksen,-
Wenn grüßt der Elefant mit fixen Knixen,

Am Schabbestag die Orthodoxen ochsen ...
Dann wird kein Witz sich mehr mit Juxen mucksen!

Unbekannter Verfasser

Fred Endrikat (1890-1942)

Die Wühlmaus

Die Wühlmaus nagt von einer Wurzel
das W hinfort, bis an die -urzel.
Sie nagt dann an der hintern Stell
auch von der -urzel noch das l.

Die Wühlmaus nagt und nagt, o weh,
auch von der -urze- noch das e.
Sie nagt die Wurzel klein und kurz,
bis aus der -urze- wird ein -urz--.

Die Wühlmaus ohne Rast und Ruh
nagt von dem -urz-- auch noch das u.
Der Rest ist schwer zu reimen jetzt,
es bleibt zurück nur noch ein --rz--.

Nun steht dies --rz-- im Wald allein.
Die Wühlmäuse sind so gemein.

Ist das süß.

Verschiedene Tätigkeiten

Verschiedene Tätigkeiten übte ich aus
in letzter Zeit.
So ritt ich Ochs und Nashorn durch die Städte
stand Kopf vor Königen
zerschlug Paläste
stahl Zeit den Uhren, warf sie in die Flüsse
und lehrte Papageien
Klapphorn und Sonette.

So sang ich auch die Verse Shakespeares
in den Häfen
schlief mit Undinen
saß im Bauch der Wale
verreisend von Ostende in die Tropen –
verschiedene Tätigkeiten übte ich aus
in letzter Zeit
und mancherlei zu tun
hab ich mir vorbehalten.

Christoph Meckel

Das Es ki mo no to ne
Besteht aus fünfmal Wort.
Und eine Kaffeebohne
Treibt niemals Pferdesport.

Man soll nicht Pferde reizen.
Ein Pferd ist keine Kuh.
Wenn Aale Beine spreizen,
Sieht niemals jemand zu.

Je mand ar in der brüs te,
Recht sauber eingehüllt,
Erregen oft Gelüste,
Die manches gern erfüllt.

Man ches ter ho sen il les -,
Geht vielen stumpf einher.
Quatsch gibt den Dummen vieles,
Gibt Klugen manchmal mehr.

Joachim Ringelnatz

Pedantisch

Wenn ich ein Vöglein wär
und auch zwei Flügel hätt,
flög ich zu dir.
Weils aber drei esind
oder auch vier esind..
wart mal, ich zähl.

Ernst Meister

Wassermaus und Kröte

Eine Wassermaus und Kröte
Stiegen eines Abends spöte
Einen steilen Berg hinan.
Sprach die Wassermaus zur Kröte:
„Warum gehst du abends spöte
Diesen steilen Berg hinan?“
Sprach zur Wassermaus die Kröte:
„Zum Genuss der Abendröthe
Geh ich heute Abend spöte
Diesen steilen Berg hinan.“
Dies ist ein Gedicht von Göthe,
Das er eines Abends spöte –
Auf dem Sopha noch ersann.

Aus: Allgemeines Deutsches Commersbuch

Ein amerikanischer Flugzeugträger
und eine gotische Kathedrale
versenkten sich
mitten im Stillen Ozean
gegenseitig
Bis zum Schluss
spielte der junge Vikar auf der Orgel. –
Nun hängen Flugzeuge und Engel in der Luft
und können nicht landen.

Günter Grass

Zeilen voller Sinn und Tiefe.
Gut gefunden, Sirius!

Jonny

Danke, Jonny!

Farbenklavier

Rot ist die Leidenschaft,
blau ist das Meer,
grün der Chef vom Hakenkreuz,
schwarz-weiss-rot das Heer.

Rosa ist die Heckenros,
blausa mancher Kreis;
Oberst Nicolai seine
Weste – ist die weiß?

Grünblau ist der Arrestant
bei der Polizei,
reisgelb Fritz von Unruhs
Bücherschreiberei.

Blauweiß ist bayrisch,
grün macht die Gans,
gelb färbt der Wasserstoff..

Wenn Sie meinen, dass das stundenlang so weitergeht..

Kurt Tucholsky

Delirium

Hohe See und tiefe Berge,
kleine Riesen, große Zwerge,
Ostermann und Weihnachtshase,
Girls mit Schnauzbart auf der Nase,
schwarze Schimmel, weiße Rappen,
Leuchten, die im Dunkeln tappen,
leiser Lärm und laute Stille
und ein butterweicher Wille,
all das gibt es ab sofort
scharz auf weiß hier Wort für Wort.

Nehme einfach alles doppelt,
subtrahiere was dazu.
Fisch, der durchs Terrarium hoppelt,
spricht das Gleiche wohl wie du.

Michael Schweinus

Wie der humanistisch gesonnene
Kulturästhet seine schlechte Laune bekämpft

Ich wache auf mit derart böser Lau
ne, dass ich gleich irgendeinen in die Fresse hau
en und ihm die blöden Knochen breche
und ihm ein Schmerzensgeld dafür nicht bleche,
der widerlichen Sau!

Sondern ihm noch eins in die Eier zwie
ble, dass er vom Stuhl fliegt mit der Fresse auf die Die
le und ihm sein arrogantes Grinsen
vergeht und wirklich keiner mehr noch hinsehn
will auf das dumme Vieh!

Wenn ich ihm dann in die Visage pin
kle und ihm beim höchst mühsamen Weghinken zuwin
ke und langsam gute Laune kriege
weil mir das gut tut, wenn ich wen besiege
ist klar: Der Tag haut hin!

Es ist der Humanist, ja der Ästhet
der weiß, was gute Laune ist und wie sie geht.

Wiglaf Droste

(Ein bitterböses Gedicht, das mir immer einfällt, wenn ich den Doofbrindt höre..)

Als Verkehrsminister bleibt er uns ja zukünftig erspart. Bin mal gespannt, wer sein Wirken übertreffen darf.

Das Veilchen

Auf dem Berge, o wie kratzig,
Großer Baum, gewachsen hat sich.
is sich scheen von Angesicht.
Blümchen heißt: Vergissmeinnicht!
Iberschrift: der Veilchen.

Mündlich