Wie können Steine liegen
aufeinander
wie können Zweck und Sinn
Wie können wir jetzt
einen After haben
Küsse teilen
Wie können wir jetzt
etwas waschen
oder dreckig in den Betten schweigen
Die Welt ging hin
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Oh, weegee, deine Zeilen dringen bis in die letzte Zelle.
Eine Antwort habe ich nicht...
Liebe Lottegrüße
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Ein wunderbares Mahn-Gedicht, weegee! Schade, dass AfD-Wähler und sonstigen Tatsachen-Verweigerern dafür nicht die nötigen Hirnzellen haben.
Sirius
Reset the World!
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Dank euch beiden. Borniertheit ist der Anfang.
(weegee)
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Ja, die Welt ging hin..
Michel Jacques
Kinderspiel
Der kleine Pole
Von der Stube Drei hüpft
- so ist ein Kind
mit acht -
Auf einem Bein
Über die Toten der Nacht
Wohl aufgereiht zwischen
Zwei Wohnblocks
(Dachau)
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Viele Male hab ich dein Gedicht gelesen. Tief geht es.
Und die Welt würde wieder hingehen, sie hat sich schon auf den Weg gemacht.
"Leg dein ganzes Sein in dein geringstes Tun" (Pessoa)
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Die Welt geht hin.
Vier Worte - auf den Punkt.
Danke.
Das Frollein
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Vielen lieben Dank für eure Kommentare. Das Gedicht ist mir wichtig.
Richard, das Gedicht von Michel Jacques ist der Hammer. Vorschlaghammer. Michel Jacques kannte ich bis eben nicht, werde mich jetzt aber - dank Dir - näher mit ihm befassen.
(weegee)
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Hallo weegee,
das Gedicht stammt aus:
https://www.google.de/search?q=drau%C3%9...=RocwxMjJNA6LhM:
• Verlag: FISCHER Taschenbuch (1994)
• ISBN-13: 978-3596107162
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Liebe weege,
du legst das Schwergewicht in diesem Gedicht auf das Empfinden. Das ist dein gutes Recht, aber das drückt im Grunde nur die Sprachlosigkeit angesichts dieser Menschheitsverbrechen aus. Buchenwald erscheint wie eine Naturgewalt. Aber Buchenwald ist ein Werk von Menschen. Menschen, denen man die Bestie nicht ansah, Bürger wie du ich haben diese Verbrechen begangen. Diese Überlegung scheint mir in dem ansonsten sehr gut geschriebenen Gedicht zu fehlen. Ich finde es sehr schwierig, unter den heutigen Umständen Buchenwald zu beschreiben, wenn man da nicht selbst einen Standpunkt bezieht. Denn Buchenwald wurde nach 1990 "umgestaltet", es war nicht mehr das Nazi-KZ, sondern das sowjetische Internierungslager für jene Faschisten, die diese Verbrechen an den Häftlingen begangen hatten. Es ist klar, dass es in der Zeit der Befreiung vom Faschismus auch weniger Schuldige traf, mit Heinrich George wird ja viel Propaganda gemacht, aber auch Heinrich George hat sich in den Dienst der Nazis gestellt gehabt mit etlichen Filmen. Ich erinnere an den Durchhaltefilm "Kolberg". Also ein wirklich Unschuldiger war er nicht.
Und das sind eben die zwei Gesichter von Buchenwald heute: Das faschistische Massenvernichtungslager wurde "umfunktioniert" in ein Propaganda-Instrument gegen die Sowjetunion. Nun weiß ich nicht, was auf dich an dieser Stätte einen so tiefen Eindruck gemacht, wenn du nicht eindeutig sagst, was gemeint ist.
Bekanntlich hat das Buchenwald-Komitee, das sich noch heute aus ehemaligen Nazi-Häftlingen zusammensetzt, gegen die Umgestaltung des KZ Buchenwald sehr scharf bei der Bundesregierung protestiert. Kann man eigentlich unpolitisch an ein solches Thema herangehen?
Lieben Gruß, Angelika
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Zitat von Angelika
..du legst das Schwergewicht in diesem Gedicht auf das Empfinden. Das ist dein gutes Recht, aber das drückt im Grunde nur die Sprachlosigkeit angesichts dieser Menschheitsverbrechen aus. (...) Diese Überlegung scheint mir in dem ansonsten sehr gut geschriebenen Gedicht zu fehlen. Ich finde es sehr schwierig, unter den heutigen Umständen Buchenwald zu beschreiben, wenn man da nicht selbst einen Standpunkt bezieht.
Ich finde dieses Mahngedicht absolut hinreichend gestaltet. Der sog. Standpunkt ist hier die tiefe Sprachlosigkeit - auf das Gesamte bezogen -, welche letztlich doch sehr deutlich wird.
Gruß, Richard
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