Das arrogante Arschloch sind wir los!
Es gab um sein Geschreibsel viel Geschrei.
Sein düstrer, blutger, schwarz gefärbter Brei
ergoss sich in die Foren gnadenlos.

Die Rechtschreibregeln waren für die Katz,
hat wohl im Unterricht nicht aufgepasst.
Bestimmt hat sein Direktor ihn geschasst,
schlug oft ihn mit dem Rohrstock auf die Tatz.

Er nimmt wohl seine Hybris mit ins Grab.
Novalis, Heine, Schiller und Klabund,
die lachen sich gewiss die Eier ab.

Er ist und bleibt doch stets ein armer Hund,
weil ihm der liebe Gott die Gabe gab,
zu dichten wie ein Engel Stund um Stund.

Hui! Hat der Protagonist ein reales Vorbild?

Hallo Karl-Ludwig,

Ja. Aber es könnte genauso gut ein anderer sein.

Meine Interpretation des Geschehens:

Der Protagonist ist ein Außenseiter, intelligent, eigenwillig, kreativ und empfindlich. So einer eignet sich gut als Opfer.

Als er kritisiert wurde, weil sein Stil nicht verstanden wurde, beging er den Fehler, überzogen zu reagieren. Sein Gegenüber blieb ebenfalls stur, und so kam es zum Streit, der wiederum von anderen aufgegriffen und befeuert wurde und dem sich schließlich der Mob anschloss. Das schaukelte sich hoch, bis es zum großen Knall kam.

Alle gegen einen – wie mag das wohl ausgegangen sein?

Klar. Er ist weg.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny

Hm, ich grübel noch, wen du mit deinem Aussenseiter-Sonett meinst. Hab lange nicht mehr im braunen Forum gelesen.
Immerhin: Deine "Widmung" ist gelungen, Jenny!

Sirius

Es gibt auch nichts mehr zu lesen, lieber Sirius.

Der Vorfall zog weite Kreise. Es waren mehrere Foren betroffen. Von Poetry war er, wie zu erwarten war, innerhalb kurzer Zeit verbannt.

Das Ganze gibt mir zu denken.

Als der Eklat auf dem Höhepunkt war, habe ich am Rande etwas mitbekommen. Hätte ich die Sache ernst genommen und den Typen nicht einfach für etwas überkandidelt gehalten wie die anderen, hätte ich schon damals alles mitverfolgt und mich nicht auf kurze Nachfragen beschränkt, hätte ich vielleicht mäßigend einwirken können. Hätte, hätte, hätte. Jetzt erst versuche ich der Sache auf den Grund zu gehen, mit nicht absehbaren Konsequenzen.

Lieben Gruß
Jenny

Üble Sache, mir tut er leid, ganz ehrlich. Diese Arschlöcher..