Oder: Warum ich dem Kapitalismus abschwor.
Damals hatte ich Bürodienst und bekam Besuch von einem Betriebsberater. Vermutlich war ich sein erster Versuch, denn er machte fast alles verkehrt, was man überhaupt verkehrt machen kann. Wer etwas verkaufen will, muss erst mal sich selber gut verkaufen können. Konfirmationsanzug und elitäres Gehabe steht dem im Wege - zumindest bei mir...
Egal. Ich bot ihm einen Kaffee an, damals bekam jeder Besuch, Kunde, Gerichtsvollzieher, - wer auch immer -, sofort eine Tasse Lass-uns-in-Ruhe-reden in die Hand gedrückt – die Müllmänner natürlich zu Weihnachten Schnaps der edelsten Sorte auf die Container gestellt.
„Wir können uns vor Aufträgen nicht retten. Seitdem wir mit einem LKW voll Holz aus einer anglikanischer Kirche innerhalb von drei Wochen das Restaurant im Stammhaus der Dortmunder Union ausbauten, will jeder Kneipenbesitzer auch in verschnitzt, gedrechselt, Blei- oder Ätzglas verglast, Massivholz und so.“
„Dann müssen Sie sofort die Preise erhöhen, oder die Qualität mindern!“
„…“ (Mir verschlug es die Sprache)
Nachdem ich diese wiedergefunden: „Warum nicht die Preise lassen und die Aufgaben an Subs vergeben?“
„Wollen sie ihre eigene Konkurrenz heranziehen?“
Da warf ich ihn raus und dachte nur: 'Wenn unsere ganzen Wi-Wi Studenten solche, völlig-frei-von-jeglicher-Moral-Gesetze des Marktes an den Universitäten lernen, dann aber gute Nacht!“
Inzwischen bestimmen solche Leute die Prioritäten des Win-Win-Games.
Deswegen: „Gute Nacht!“
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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