Gedichte brauchen einen handfesten Kern
Der Lyriker und diesjährige Büchnerpreisträger Jan Wagner veröffentlicht einen glänzenden Essayband. Darin untersucht er sein eigenes poetisches Schaffen, indem er über Kollegen nachdenkt.
Der diesjährige Büchnerpreisträger ist nicht nur ein herausragender Lyriker. Jan Wagner ist auch ein inspirierter und inspirierender Leser. Das zeigen seine Reden und Aufsätze, in denen er sich am liebsten anderen Lyrikern zuwendet. In seiner Essaysammlung «Der verschlossene Raum» treten sie auf in beachtlicher Zahl, grosse Dichter aus unterschiedlichen Räumen und Epochen. Der Anfangstext ist Eduard Mörike gewidmet.
Wie begegnet der Mann des 21. Jahrhunderts, dessen erster Gedichtband, «Probebohrung im Himmel», 2001 erschienen ist, dem Mann des 19. Jahrhunderts, dem wir unvergleichliche lyrische Gebilde verdanken, jene berühmten etwa, die eingelagert sind im Roman «Maler Nolten» oder in der Novelle «Mozart auf der Reise nach Prag»?
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https://www.nzz.ch/feuilleton/essays-von...kern-ld.1310869
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