Hier brauchts keine Schneeverkäufer
Hier brauchts keine
Schneeverkäufer! -
Wie in Japan.
Doch das erste Weiß, das fällt,
Das würde man gern
In ein Schmuckkästchen sperren.
S. Corinna Bille
(Übers. v. H. Fieguth)
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Februarschnee
von Angélique Duvier
Welch weiße Naturpracht,
von Sonnenlicht durchdrungen,
und glitzernd in der Mondesnacht.
Wurde der Februarschnee je besungen?
Morgen schon schmilzt er fort
und in des Märzens Mitte,
steht wohl am selben Ort,
schon Tulpe und Margerite
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Hoffnung
Und dräut der Winter noch so sehr
Mit trotzigen Gebärden,
Und streut er Eis und Schnee umher,
Es muß d o c h Frühling werden.
Und drängen die Nebel noch so dicht
Sich vor den Blick der Sonne,
Sie wecket doch mit ihrem Licht
Einmal die Welt zur Wonne.
Blast nur ihr Stürme, blast mit Macht,
Mir soll darob nicht bangen,
Auf leisen Sohlen über Nacht
Kommt doch der Lenz gegangen.
Da wacht die Erde grünend auf,
Weiß nicht, wie ihr geschehen,
Und lacht in den sonnigen
Himmel hinauf,
Und möchte vor Lust vergehen.
Sie flicht sich blühende Kränze ins Haar
Und schmückt sich mit Rosen und Ähren,
Und läßt die Brünnlein rieseln klar,
Als wären es Freudenzähren.
Drum still! Und wie es frieren mag,
O Herz, gib dich zufrieden;
Es ist ein großer Maientag
Der ganzen Welt beschieden.
Und wenn dir oft auch bangt und graut,
Als sei die Höll' auf Erden,
Nur unverzagt auf Gott vertraut!
Es muß d o c h Frühling werden.
Emanuel Geibel
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Früher Frühling
Zwischen Februar und März
liegt die große Zeitenwende,
und, man spürt es allerwärts,
mit dem Winter geht's zu Ende.
Schon beim ersten Sonnenschimmer
steigt der Lenz ins Wartezimmer.
Keiner weiß, wie es geschah,
und auf einmal ist er da.
Manche Knospe wird verschneit
zwar im frühen Lenz auf Erden.
Alles dauert seine Zeit,
nur Geduld, es wird schon werden.
Folgt auch noch ein rauher Schauer,
lacht der Himmel um so blauer.
Leichter schlägt das Menschenherz
zwischen Februar und März.
Fred Endrikat
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Schneeflocken
(Alfred Henschke) Klabund
Wende ich den Kopf nach oben:
Wie die weißen Flocken fliegen,
Fühle ich mich selbst gehoben
Und im Wirbeltanze wiegen.
Dicht und dichter das Gewimmel;
Eine Flocke bin auch ich.-
Wie viel Flocken braucht der Himmel,
Eh die Erde langsam sich
Weiß umhüllt.
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Endlose Tage
Endlos sind die Wintertage,
voll Verlangen weint mein Herz,
wünscht sich Frühling, ohne Frage,
doch liegt Schnee noch Mitte März.
Permafrost beißt in die Nase,
es ist wie am Nordpol kalt,
bald erscheint der Osterhase
und kein Kuckucksruf erschallt.
Zitternd blicken Krokuskinder
in die bitterkalte Luft,
hoffen sehr, es wird bald linder
und auf zarten Frühlingsduft.
Endlos sind die Wintertage,
voller Liebe ist mein Herz,
heut ich das Orakel wage:
Frühling kommt nun Ende März.
© Roland Pöllnitz
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Im Schnee
Schneegeriesel. Flocken über Flocken.
In der weichen Luft zerfliesst der Schaum,
Und kein Windhauch weht die Erde trocken.
Aber, wenn im Frost erstarrt der Flaum,
Reift er schnell zu glitzernden Kristallen
Und blinkt dann am Boden und am Baum.
– Nasser Schnee ist auf mein Haar gefallen –
In den Bergen türmt er sich zu Eis
Und zu donnernden Lawinenballen.
Von den Dächern tropft es leise, leis,
Und dazwischen gleiten und verschwimmen
Fern und ferner, kaum dass ich es weiss,
Dämmernde Gedanken, leise Stimmen
Wie Erinnern, wie ein Atem bloss,
Einer Sehnsucht aufgescheuchtes Glimmen.
Alles fliesst der Erde in den Schoss.
Dieses Lebens gleitende Gesichte,
Ungezählte Tropfen, Los um Los,
Einen Augenblick beglänzt vom Lichte –
Oder in der rauhen Luft gereift,
Und nun auf der harten Erde dichte
Sternkristalle, bis ein Wind sie streift.
Hedwig Lachmann
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Gestern hat er begonnen, auch wenn derzeit wenig davon zu spüren ist.
Mit der Wintersonnwende werden die Tage langsam aber sicher wieder länger. Mehr Gutes habe ich über den Winter leider nicht zu berichten. Das soll uns aber nicht daran hindern, dem Winter ab und an ein Gedicht zu spenden. Vielleicht stimmt es ihn ja gnädig.
Stille Winterstraße
Es heben sich vernebelt braun
Die Berge aus dem klaren Weiß,
Und aus dem Weiß ragt braun ein Zaun,
Steht eine Stange wie ein Steiß.
Ein Rabe fliegt, so schwarz und scharf,
Wie ihn kein Maler malen darf,
Wenn er's nicht etwa kann.
Ich stapfe einsam durch den Schnee.
Vielleicht steht links im Busch ein Reh
Und denkt: Dort geht ein Mann.
Joachim Ringelnatz
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Ja, gnädig ist er dieser Winter. Wie soll man da Wintergedichte lesen oder schreiben? Wenn es so weitergeht, werden wir umdenken müssen.
Verse des Winters ade
erzählt von Eis nur und Schnee
von Regen nicht und Winden
ihr müsst euch neu erfinden
Schenke der Welt mein Lächeln,
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Im Januar
Kirschbäume blühen im Januar.
Und milde Winde wehn seit Neujahr.
Wie viele Winter wollte ich schon
mit Dir einen Schneemann bauen, mein Sohn?
Mit Deinem Schlitten seh ich Dich nun
im Regen stehn.
Hast im Leben noch nie
Schnee gesehn.
Habe selbst fast vergessen, was Eisblumen sind,
die ich an die Schreiben hauchte als Kind.
Habe seitdem nur immer durch Fenster geschaut,
die niemals beschlagen, ob es friert oder taut.
Dass alles Neue das Alte verdrängt,
hab ich immer gewusst.
Und doch, spüre ich auch
den Verlust.
Sommer und Winter, der Tag und die Nacht,
der Wind und der Regen
von Menschen gemacht.
Es scheint sich die Erde wie im Fieber zu drehn.
Eisberge schmelzen, neue Wüsten entstehn.
Für meine Kinder wünschte ich mir schon
eine wärmere Welt.
Hab sie mir nur nicht
so vorgestellt.
Hannes Wader
https://www.youtube.com/watch?v=qjhToo-FTwk
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Schnee
Schnee war gestern plötzlich da - auf allen
Trüben Straßen, hell wie Unschuld, weiß,
Weich und wärmend, aus der Luft gefallen.
Und wir gingen – enger ward der Kreis,
Der uns heimlich aneinanderhält -
Mit gedämpftem Schritt, gedämpfter Seele,
Unverhofftes Lachen in der Kehle,
Durch des Schneefalls kindlich neue Welt..
Wir, die jetzt so ernste Frage quält,
Wurden schmiegsam, atemleicht, gelinder,
Lachten furchtlos, schneefroh, beinah Kinder -
O wie hat die kleine Freude uns gefehlt!
Berthold Viertel
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Plötzlich war da Schnee, beim Blick aus dem Zugfenster. Ein gezuckerter Wald, gepuderte Dächer.... Schön!
ein hauch von schnee
andächtig
nimmt das auge
die gabe
entgegen
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