Een Jesamt-Berliner und seine Mauer
Die Zeit, so wird jesacht, heilt alle Wunden.
Det gloobt man nich, schlägt man die Zeitung uff:
Der Westen leckt noch immer seine Schrunden
und drückt der Zeit den „richtjen“ Stempel druff.
Bloß schade, dass sie weg is, Ulbrichts Mauer,
wird jetzt jebraucht wie’t liebe trocken Brot.
Von wat denn sonst kommt mir der große Schauer,
da reicht mir nich det Kommunisten-Rot.
Warum die stand, dadrüber wird jeschwiejen.
Da war doch irjendwat. Wer weeß det noch?
Mensch, irjendwat mit irjendwelchen Kriejen,
der Kennedy war janz zufrieden doch.
Nich, dass se schön war. Aba sonst jediejen.
Een Sonntach war’t, da kam se über Nacht.
Und heute darf, wer will, die Wahrheit biejen,
det hat der jroße Siech mit sich jebracht.
Nu isse weg, die unjeliebte Jrenze,
een Staat jeschluckt so quasi als Dessert.
Und jedet Jahr Bombast und noch paar Kränze.
Na klar, Jroßdeutschland is nu wieder wer!
12.8.17
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Zitat von Angelika
Mensch, irjendwat mit irjendwelchen Kriejen,
Ja, Angelika, davon will keiner mehr etwas wissen...
Ich mag das Berlinern und deine Zeilen!
Liebe Lottegrüße
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Kunststück, Scrabblix, lebe doch seit Geburt in Berlin, da habe ich das Berlinern mit der Muttermilch mitgekriegt. Zum Glück hatte ich Sprecherziehung und kann, wenn ich gut drauf bin, einwandfrei hochberlinern.
Angelika
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Ich mag auch das Berlinern und dein kämpferisches Gedicht ebenfalls.
Ich finde es saustark!
Sirius
Reset the World!
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Sirius - saustark hat mir noch keiner gesagt, geschrieben schon gar nicht. Merci, mon Dichterfreund!
Angelika
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