Phänomene der Warteschlange
Wieso können Europäer so schlecht warten? Verschiedene Studien zeigen, dass alles besser ist als zu warten - selbst wenn Umwege und andere Maßnahmen die gleiche Zeit verschlingen.
Ein bis zwei Jahre unseres Lebens verbringen wir im Schnitt wartend: auf die Bahn, den Arzttermin oder den Pizzalieferanten. Für die meisten ist diese Untätigkeit eine Qual. Für manche sogar so sehr, dass sie bereit sind, hunderte von Euro zu zahlen, nur um nicht anstehen zu müssen. Ganze Geschäftsmodelle wie das "Priority Boarding" am Flughafen beruhen darauf.
Gerade Kinder können einen Aufschub der ersehnten Belohnung kaum ertragen. Das zeigte die berühmte Studienreihe des US-Psychologen Walter Mischel, die als "Marshmallow-Experiment" in die Geschichte einging. Mischel und sein Team boten Jungen und Mädchen im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren eine Süßigkeit an und stellten sie vor die Wahl: Entweder sie aßen diese sofort oder sie warteten 15 Minuten, bis der Versuchsleiter zurückkehrte und ihnen die doppelte Ration gab. Ein Viertel der kleinen Probanden schlug das Angebot aus und verputzte den Leckerbissen auf der Stelle. Von denen, die sich auf den Deal einließen, überstand ein Drittel die Wartezeit. Wie sich zeigte, hatten die Kinder, die der Versuchung widerstanden, im weiteren Leben einen Vorteil. Sie bekamen im Schnitt bessere Schulnoten, machten höhere Bildungsabschlüsse, waren geschickter im sozialen Umgang und bewältigten Stress eher.
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