Letzter Roman von Peter Härtling: Er schwebt in der Unendlichkeit
Ein mehrfacher Abschied: Kurz vor seinem Tod schrieb Peter Härtling über einen Mann kurz vor dem Tod. Ein großer, ein lakonischer Roman.
Was für eine Kraft ein Gedankenstrich hat. Wenn danach Stille kommt. Die letzten Silben davor, dann ein Absprung ins reinste Weiß. Der Strich lässt Raum, kurz einer Idee zu folgen, dann den Faden wieder aufzunehmen. Doch dieser Satz bleibt in der Luft hängen. Dieser Gedankenstrich, das letzte Satzzeichen in Peter Härtlings Roman "Der Gedankenspieler", er schwebt in der Unendlichkeit.
Es ist Härtlings letzter Roman. Fertig, kurz bevor er vergangenen Sommer mit 83 starb, die letzte Korrekturschlaufe war noch nicht durch. Ihn zu lesen macht somit wahnsinnig traurig, es ist ein mehrfacher Abschied. Weil wir nicht mehr das Glück haben, auf mehr von ihm zu hoffen. Und weil der Roman vom letzten Sommer, Winter, Frühling, Sommer des alt gewordenen Architekturkritikers Wenger erzählt.
Von dem Moment, an dem er saublöd ausrutscht, erst mal an Bett und Rollstuhl gefesselt ist, dann wieder stürzt, an der Ostsee urlaubt, kollabiert, ins Spital kommt mit Nierenversagen, bis er schmächtig, aber klar wieder heimkommt. Ein Jahr, in dem Wengers Solistendasein aufgeht in einer Wahlverwandtschaft mit seinem Freund und Hausarzt Mailänder, dessen Frau samt Kind.
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http://www.spiegel.de/kultur/literatur/d...-a-1199905.html
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