Unendlichkeit
Ich könnte schreiben wie einer, der schreibt
und lieben wie einer, der liebt.
Aber ich leide wie einer, der leidet
und träume wie einer, der träumt.
Ich könnte leben wie einer, der lebt
und schlafen wie einer, der schläft.
Doch ich suche wie einer, der nie findet
und bleibe wie einer, der stets geht.
Ich friere in der Sonne der anderen,
und im Lachen meiner Augen zertränt die Welt.
Ich könnte wie einer, der kann.
Aber ich kann nicht.
Denn es gibt nicht die Pforte aus der Unendlichkeit.
Die Unendlichkeit der Worte und Gedanken,
der Traurigkeit,
des Suchens und des Gehens,
des Verharrens,
des unsäglichen Verharrens im Immerwieder.
Sirius
Reset the World!
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Das ist sehr berührend, lieber Sirius!
"Im Lachen meiner Augen zertränt die Welt"- ein starker Satz!
Das ganze Gedicht ist stark. Und so traurig wie das Endliche.
Wobei das Unendliche noch viel schlimmer wäre, schätzomativ.
"Leg dein ganzes Sein in dein geringstes Tun" (Pessoa)
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Die ersten zwei Strophen gefallen mir ausnehmend gut. Für mich ist das ein eigenes Gedicht.
Eigentlich sind hier zwei Gedichte in einem (!), da formale und sprachliche Unterschiede..
LG
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Lieber Sirius,
für mich sind das auch zwei Gedichte. Als Titel für das erste würde "Ich könnte" gut passen.
Beides gern gelesen.
Leogrüße
Schreiben macht schön.
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