Literatur von Unbefugten
Mit Futur II zeigt die Gruppe Ja, Panik, wie ein gegenwartsrelevantes Schreiben jenseits der gängigen Literatur aussehen kann.
Wir steigen aus
Wir steigen ein
Denn wer zu lange Gespenst spielt
Wird bald selber eines sein
(Andreas Spechtl/ Ja, Panik)
Eigentlich wissen es alle, aber dennoch sollte man es nochmals aussprechen: Die deutschsprachige Gegenwartsliteratur – in weiten Teilen ist sie ein Trauerspiel. Langweiligkeit, Klischees, Feigheit und manches mehr stechen einem in die Augen, wenn man die Verlagsvorschauen durchblättert. Dafür verantwortlich sind viele Gründe (Digitalisierung des Gutenberguniversums, abnehmende Literarisierung, die Einheitsware der Institutszöglinge aus Hildesheim und Leipzig etc.), vor allem aber eines: das Ausbleiben lesenswerter, aufregender, kluger Bücher, die eine Axt für das gefrorene Meer in uns wären.
Nichtsdestotrotz erscheinen jede Saison natürlich gute bis großartige Bücher, nur entgehen diese den meisten Lesern, weil sie unterhalb des Radars der etablierten Rezensionskanäle des Literaturfeuilletons bleiben. Ein veritables Beispiel dafür liefert das im Verbrecher Verlag erschienene Buch Futur II, als dessen Verfasser ein als „Die Gruppe Ja, Panik“ firmierendes Kollektivsubjekt verantwortlich zeichnet. Wer Ahnung von guter Musik hat, weiß Bescheid: Es ist die vom Burgenland via Wien nach Berlin übersiedelte Rockband Ja, Panik, die in dem Buch auf ihre nunmehr zehnjährige Existenz zurückblickt.
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