Jochen im Knast, ein weiterer Dialog zwischen Quentin ( Q ) und Bodo ( B ), zwei Berliner Typen, die das Herz auf dem rechten Fleck tragen ( oder so ).


Q: Bodo, jießma n doppelten ein. Ick bin sowat von in Stress, det gloobste nich.
B: Wie issen det mim Stress? Da trinkste nur Doppelte?
Q: Naja, wenn der nachlesst, denn reicht ooch n Kurzer.
B: Nu azehl doch ma, wat haste denn fürn Stress?
Q: Der Jochen is inn Knast. Den hamse bei Neuruppin uff de Autobahn mit zweehundertdreißig erwischt.
B: Dürfer uff de Autobahn nich so schnell fahrn?
Q: Bodo, den hattense doch die Pappe abjenomm, weila zweenhalb Promille hatte. Und da hatta zehn Monate uff Bewehrung jekricht. Nu fehrt der uffen siebzijer Abschnitt zweedreißich ohne Pappe. Vastehste?
B: Ja, jezze, allet klar. Aba wieso hast Du da Stress?
Q: Weil ick mir hab breitschlagen lassen, derweil sein Laden zu schmeißen. Jochen Henkel – Entrümplungen und Wohnungsufflösung. Und uff seinen jüngren Bruder soll ick ooch n Ooge ham.
B: Wie alt issen der?
Q: Fümfendreissich.
B: Und der kann nich alleene uff sich uffpassen?
Q: Hat mir ooch jewundert. Nu hör zu. Ick saach zu den heute morjen, nimm die Uffträje am Telefon entjejen und ruf mir uff Hendi an. Janzen Tach keen Anruf. Na, denk icke, scheint ja n ruhischer Tach zu sein.
B: Na pass ma uff, morjen kommt bestimmt det doppelte.
Q: Watten, det doppelte von nischt? Ick fahr also vorhin uffen Hof bei ihm, sitzt sein Bruda vort Telefon. Ick saache, na keene Uffträje heute? Grinst der mir blöde an. Ick saache: Äh, mach hier keene Spielchen mit mir. Grinst der mir blöde an und jibt mir n Zettel.
B: Hatta doch Uffträje notiert, wa?
Q: Nee, da steht druff: Helmuth is taubstumm.
B: Ach du Scheiße, der kann janich lesen und schreiben.
Q: Bodo, der hört nischt und quatschen kanner ooch nich!!