Neue Erzählungen von Heinz Strunk
Versifft, verfettet, versackt
Heinz Strunks neuer Erzählband "Das Teemännchen" führt erneut in die Niederungen der Gesellschaft - zu den Don Quichottes der Grillimbisse, Autobahnraststätten und Saufkneipen.
Im Borstellgrilleck liegt das Fett in der Luft. "Schaschlikmief" und "Imbissfraß" - das ist die Welt von Anja, einst eine attraktive Mittzwanzigerin, die nur vorübergehend in der Wurstbude arbeiten wollte, aber dann den "Absprung" nicht mehr geschafft hat. Als nach einer schier endlosen Pechsträhne nur noch ein Wrack von ihr übrig ist, verbannt sie ihr Chef in den Keller zum Vorbraten von Frikadellen. Schließlich soll sie keine Gäste abschrecken!
Dieses tragische Schicksal ist nur eines von vielen in Heinz Strunks grandiosen Erzählungen. Die meisten seiner Antihelden glauben anfangs noch an das große Glück, bis ihnen das Leben einen Strich durch die Rechnung macht. Viele stehen nach dem Fall wieder auf, flüchten in den Alkohol oder belügen sich selbst.
Sie alle eint die Einsamkeit und manchmal ein zähes Don Quichottentum. Jahrelang kämpft beispielsweise eine beleibte Frau mit dem Umstand, dass niemand etwas von ihr wissen will. Zumindest im Netz glaubt sie Teil einer Gemeinschaft zu sein, die sie mit Sprüchen wie "Wer morgens zerknittert aufsteht, hat am Tag die besten Entfaltungsmöglichkeiten" versorgt.
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http://www.spiegel.de/kultur/literatur/d...-a-1223791.html
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