„Wir dürfen nicht einfach wegschauen“
Mit seinem Buch „Am Abend vor dem Meer“ wirbt Khaled Hosseini eindringlich für Flüchtlingshilfe.
Wer erinnert sich nicht an dieses Fotos: Das Kind im roten Hemd liegt wie schlafend bäuchlings am Strand von Bodrum. Später wird der kleine Leichnam behutsam von einem türkischen Polizeibeamten aufgehoben. Das Schicksal des dreijährigen Syrers Alan Kurdi beschäftigte vor drei Jahren die Welt und gab jenen zusätzliche Entschlossenheit, die etwas tun wollten für die Flüchtlinge aus dem kriegsgeschüttelten Land.
„Das Bild hat sich mir eingebrannt“, erzählt Khaled Hosseini. Vergeblich habe er versucht, sich in die Lage von Alans Vater zu versetzen, der in dieser einen Nacht seine Frau und zwei Kinder verlor. Und tiefes Mitgefühl empfunden für den Toten, aufgehoben von jemandem, „der weder seinen Namen kannte noch sein Lieblingsspielzeug“.
Es ist ganz still in diesem Moment in der Londoner Royal Festival Hall, wo mehr als tausend Menschen Hosseini zuhören. Der heute 53-Jährige hat Weltbestseller geschrieben wie den 55 Millionen Mal verkauften „Drachenläufer“ oder „Tausend strahlende Sonnen“ – und hat damit Afghanistan, das Land seiner Kindheit, für ein breites Publikum auf die literarische Landkarte gesetzt. Seit einem Jahrzehnt engagiert sich der frühere Flüchtling, der mittlerweile in Kalifornien lebt, für das Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Die Erlöse aus seinem neuen, an diesem Abend exklusiv in Europa vorgestellten Buch „Am Abend vor dem Meer“ (S. Fischer) gehen teils an das UNHCR, teils an Hosseinis ähnlichen Zielen gewidmete Stiftung.
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http://www.fr.de/kultur/literatur/bestse...hauen-a-1578557
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