Man kann dem Sterben Leben einhauchen. Der österreichische Schriftsteller Daniel Wisser weiss, wie das geht
Für seinen Roman «Die Königin der Berge» hat Daniel Wisser den Österreichischen Buchpreis gewonnen. Das Buch ist eine wunderbare Tragikomödie über die Krankheit zum Tod.
Ist der Tod ein Menschenfreund? Herr Turin würde diese Frage eindeutig bejahen. Mit Mitte vierzig lebt er in einem Pflegeheim und schaut nicht nur einem Dutzend Krankenschwestern gelassen ins Auge, sondern auch dem eigenen Ableben. Herr Turin hat multiple Sklerose im letzten Stadium, trinkt gerne Grünen Veltliner, aber noch lieber wäre er tot. Für ihn ist die Sache keine Tragödie, für den Leser von Daniel Wissers Roman «Die Königin der Berge» aber eine grosse Komödie. Darf man das? Über den Tod lachen? Nach allem, was man über ihn weiss, muss man es vielleicht sogar.
Die Krankheit zum Tode ist ein enger Korridor, und Daniel Wisser verschafft seinem Helden den Auslauf, den es auf der Pflegestation eben gibt. Vom Zimmer geht es im Rollstuhl über die Gänge in die Cafeteria und manchmal auch ins neue Einkaufszentrum. Der Fernsehraum des Pflegeheims wird gemieden, weil dort die übellaunige Frau Ditscheiner ihre Suada über eine Welt hält, die es mit Robert Turin bis zum fatalen Ende eigentlich gut gemeint hat.
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https://www.nzz.ch/feuilleton/daniel-wis...bens-ld.1449132
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